Q&A Teil 3: Impfungen gegen RSV sowie Reiseimpfungen bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus
Beim jährlich stattfindenden Expertensymposium Impfen des Deutschen Ärzteverlags können die Zuschauerinnen und Zuschauer im Vorfeld der Veranstaltung und während des Livestreams eigene Fragen aus ihrem Praxisalltag stellen. In unserem Questions & Answers-Format beantworten die Expertinnen und Experten die Fragen, die im Livestream nicht beantwortet werden konnten. Teil 3 dreht sich um die Fragen zu Impfungen gegen RSV und Reiseimpfungen bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus.

Der Experte antwortet: Interview mit Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland, Endokrinologe und Diabetologe, Leitung des Studienzentrums der Med. Klinik I, Uniklinikum Aachen
RSV
Bei Gesunden wird laut STIKO-Empfehlungen gegen RSV einmal nach Vollendung des 75. Lebensjahres geimpft.
Die Datenlage reicht für eine Empfehlung für eine Auffrischimpfung noch nicht aus. Die STIKO wird sich in den nächsten Jahren zu dieser Frage äußern. Aktuell gehen die Empfehlungen davon aus, dass eine einmalige Impfung für eine lebenslange Immunität ausreichend ist.
Die RSV-Impfung ist als einmalige Impfung vorgesehen und schafft damit einen dauerhaften Immunschutz. Die Impfung kann zu jeder Jahreszeit vorgenommen werden, sobald der Patient oder die Patientin das 75. Lebensjahr oder – bei Bestehen einer schweren Vorerkrankung – das 60. Lebensjahr erreicht hat.
Reiseimpfungen bei Diabetes mellitus
Nein. Wichtig ist die Aufklärung. Diabetes mellitus Typ 2 erhöht das Risiko für schwere Komplikationen zum Beispiel während oder nach einer Infektion der Atemwege. Deshalb sind Impfungen ein wichtiger Schutz. Wenn Menschen mit Diabetes alle für ihre Altersgruppe und für ihre Indikation vorgesehenen Impfungen erhalten haben (alle Standardimpfungen, darunter alle Auffrischungen Tetanus, Diphtherie, Pertussis, ggf. FSME, Influenza, COVID-19, Pneumokokken unabhängig von ihrem Alter, entsprechend dem Reiseziel auch Hepatitis A und andere, ggf. auch Lebendimpfungen) und darüber hinaus eine dem Reiseziel angemessene reisemedizinische Beratung erhalten haben, sind sie gut versorgt. Spezielle Impfpläne für Menschen mit Diabetes gibt es nicht.
Interessenskonflikte Prof. Dr. med. Dirk Müller-Wieland:
Honorare für Vorträge: Amarin, Amgen, AstraZeneca, Bayer, Boehringer Ingelheim, Daiichi Sankyo, GlaxoSmithKline, Lilly, MSD, Novartis, Novo Nordisk, Sanofi
Honorare für Beratungen: Amarin, Amgen, AstraZeneca, Bayer, Boehringer Ingelheim, Daiichi Sankyo, GlaxoSmithKline, EvivaMed, Lilly, MSD, Novartis, Novo Nordisk, Sanofi
Forschungsunterstützung der Klinik: für klinische Studien im Studien-Zentrum der Klinik