Komplementärmedizinische Verfahren bei Multipler Sklerose (MS): Welche Forschungsrichtung ist relevant?
Data Saves Lives Deutschland unterstützt eine internationale Online-Befragung des PEMS Projekts Delphi Survey anlässlich des Welt MS Tages am 30. Mai 2024. "PEMS" steht für das Forschungsprojekt „Participatory Evidence Synthesis in MS and Complementary Therapies“. Es gilt für die Forschenden herauszufinden, welche komplementärmedizinischen Verfahren, also zusätzlich zur Therapie angewendete Verfahren wie Akupunktur, Einfluss auf die Menschen mit MS haben und auf welche Verfahren ein besonderes Augenmerk gelegt werden sollte.

Das Projekt wird vom Institut für komplementäre und integrative Medizin am Universitätsspital Zürich und dem Schweizer MS-Register an der Universität Zürich durchgeführt, und von der Schweizerischen Multiple Sklerose Gesellschaft unterstützt. Das PEMS-Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Relevanz und den Zugang zur klinischen Forschung in Bezug auf komplementärmedizinische Verfahren im Bereich MS zu verbessern.
Einige Einzelheiten
Komplementärmedizinische Verfahren werden bei MS häufig angewendet
Basierend auf einer Hochrechnung des Schweizer MS Registers wendet etwa die Hälfte der MS-Betroffenen aktuell komplementärmedizinische Verfahren wie z.B. Akupunktur zusätzlich zur üblichen medizinischen Therapie an, um MS-Symptome wie z.B. Erschöpfung, Gleichgewichtsstörungen und Muskelschwäche zu lindern.

Worin besteht die Herausforderung?
Nun gilt es herauszufinden, für welche Anwendungsbereiche aus Sicht von Betroffenen und Health Professionals die Wirksamkeit komplementärmedizinischer Verfahren vorrangig erforscht werden sollte. Wenn Forschende komplementärmedizinische Verfahren untersuchen, betrachten sie oft unterschiedliche Aspekte oder Symptome wie die bereits genannten. Diese Heterogenität der Studien macht es schwierig, die Ergebnisse verschiedener Studien zu vergleichen oder zusammenzufassen.
Deshalb ist es wichtig zu erfahren, zu welchen Verfahren und Anwendungsbereichen (z.B. Symptome, Lebensqualität) prioritär klinische Forschung betrieben werden sollte. Das PEMS-Projekt leistet dazu einen wichtigen Beitrag.
Was ist das Ziel?
Für die Anwendungsbereiche, die von der Mehrheit der Befragten als besonders wichtig beurteilt werden, werden die Forschenden die bisherige Forschung systematisch darstellen und Empfehlungen für zukünftige Forschung aussprechen. So kann zukünftige Forschung in die Richtungen gelenkt werden, die für Menschen mit MS am wichtigsten sind.

