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Q&A Teil 2: Wie sicher sind Impfstoffe?

  • Dienstag, 15. August 2023

Dass Impfungen wichtig und richtig sind, ist unbestritten. Trotzdem sprechen die Impfraten in vielen Fällen für Skepsis bzw. Zurückhaltung in der Bevölkerung und sogar beim medizinischen Personal. Im zweiten Teil unserer Questions & Answers-Reihe geht es um die Fragen zur Impfstoffsicherheit aus dem Impfsymposium des Deutschen Ärzteverlags 2023.

/Anna, stock.adobe.com
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Fragen

Antworten

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine FSME-Impfung ein Guillain-Barré-Syndrom auslöst?

Zur Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Guillain-Barré-Syndroms nach FSME-Impfung gibt es keine Daten. Um eine solch seltene Komplikation nach Impfung in einer Beobachtungsstudie erkennen zu können, wäre eine populationsweite große Beobachtungsstudie notwendig.

Gibt es Daten, die einen kausalen Zusammenhang zwischen einer Impfung mit dem Totimpfstoff gegen Herpes zoster und einer dadurch ausgelösten Gürtelrose belegen? Falls ja, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, ist der Krankheitsverlauf dann meist milde?

Das Paul-Ehrlich-Institut hat zu dieser Frage eine Studie durchgeführt, die versucht hat, anhand einer Fallserie die diagnostische Sicherheit der beobachteten Herpes zoster ähnlichen Hautreaktionen nach der Impfung mit dem HZ-Totimpfstoff zu verifizieren. Die Studie ist zur Publikation eingereicht. Scheinbar wird eine nach der Impfung auftretende bläschenartige Hautreaktion zu schnell als Herpes zoster definiert. Angaben zur Häufigkeit solcher Erscheinungen oder für bestimmte Risikokonstellationen können mit einer solchen Fallserie nicht erstellt werden.

Manche Eltern fürchten Krampfanfälle nach der Pertussis-Impfung. Warum gibt es keinen Impfstoff ohne Pertussiskomponente für Kinder unter 5 Jahren?

Die Krampfanfälle nach Pertussis-Impfungen kommen aus der Zeit der Ganzzell-Pertussis-Impfstoffe. Sie sind ein wichtiger Grund, warum diese nicht mehr verimpft werden. Die azellulären Pertussis-Impfstoffe, so wie sie in den aktuellen Kombiimpfstoffen für Kleinkinder zugelassen sind, haben das Risiko nicht. Mit Fieber assoziierte Krampfanfälle sind bekannte Risiken für Kinder, hauptsächlich nach der Boosterimpfung mit 12 Monaten – ein Alter, in dem das grundsätzliche Risiko für fieberbegleitende Krampfanfälle für Kleinkinder am höchsten ist: 1 -5% aller Kinder haben im Zusammenhang mit einem fieberhaften Infekt einen Krampfanfall, in der Regel ohne weitere gesundheitliche Folgen.

Mit welchen Nebenwirkungen ist zu rechnen, wenn Gelbfieber und Dengue – zum Beispiel wegen Zeitknappheit – am gleichen Tag geimpft werden?

Als lebend-attenuierter Impfstoff sollte Gelbfieber allein gegeben werden, insbesondere für ältere Personen, da hier durchaus heftige Impfreaktionen auftreten können.

Eine bereits vorhandene Immunität gegen Gelbfieber ist mit einer verstärkten Impfantwort auf den Dengue-Impfstoff assoziiert(1).

Zu Wahrscheinlichkeiten und Art der Nebenwirkung nach einer gleichzeitigen Gelbfieber- und Dengue-Impfung bei Erwachsenen gibt es keine Literatur, nur zur gleichzeitigen Impfung bei Säuglingen und Kleinkindern(2): „Early trials evaluated concomitant administration of Dengvaxia vaccine in infants and toddlers with a yellow fever vaccine, a pentavalent combination vaccine (diphtheria, tetanus, acellular pertussis, inactivated polio vaccine, and Haemophilus influenzae type b), and a measles, mumps, and rubella (MMR) vaccine. No safety issues or decreased immunogenicity were associated with coadministration of these vaccines. “

Beratung: Dr. med. Dirk Mentzer, Paul-Ehrlich-Institut

Literatur

(1) ‘Mix and Match’ vaccination: Is dengue next? - PMC (nih.gov)
(2)Dengue Vaccine: Recommendations of the Advisory Committee on Immunization Practices, United States, 2021 - PMC (nih.gov)

mr

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