Ärztinnenbund fordert Frauenquote auch in der Medizin
Berlin – Der Deutsche Ärztinnenbund (DÄB) fordert eine Frauenquote nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Gesundheitsversorgung. „Der Einführung der Quote in der Wirtschaft wird absolute Priorität eingeräumt. Nach Auffassung des DÄB sollten weitere Schritte auch im Bereich der Medizin greifen, in dem sich zahlreiche Veränderungen bereits abzeichnen“, sagte DÄB-Präsidentin Regine Rapp-Engels.
Bislang sei die vielzitierte Zukunft der Medizin nur auf der Ebene der Assistenzärztinnen weiblich. „Perspektivisch sollte sich ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis jedoch auch bei Führungspositionen wie Chefärztinnen, Klinikleitungen, in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung und in der Wissenschaft widerspiegeln“, so Rapp-Engels.
Konkret fordert der DÄB, mindestens 40 Prozent der Führungspositionen in der Medizin und damit auch der Dekanate, der medizinischen Fachgesellschaften und Berufsverbände bis 2018 mit Frauen zu besetzen.
„Solange es so ist, dass Medizinerinnen in Führungspositionen und in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind, wird eine Quote gebraucht", sagte Gabriele Kaczmarczyk von der Aktion proQuote Medizin. Sie betonte, feste Quoten seien nötig, um die im Medizinsystem vorherrschenden traditionelle Strukturen aufzubrechen.
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