Was zu klären bleibt
„Ich bin Hausärztin. Ich werde Ihnen fehlen.“ An diesem Plakat am S-Bahnhof Tiergarten kamen die Delegierten vorbei, die am Freitag mit der Bahn zur Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) anreisten. Selbstverständlich war die Anzeige nicht auf die mögliche Abwahl der thüringischen Hausärztin Regina Feldmann aus dem KBV-Vorstand gemünzt, sie stammt vielmehr aus der Imagekampagne der Spitzenorganisation. Nach der Vertreterversammlung hinter verschlossenen Türen fehlt weder die Hausärztin im Vorstand noch der Facharzt. Die Abwahlanträge gegen Feldmann und Andreas Köhler scheiterten.
Die KBV ist arbeitsfähig. Aber damit ist ausgerechnet jetzt in diesen Tagen, in denen die neue Bundesregierung gebildet wird, das Positive gesagt. Oder wie Stefan Windau, stellvertretender VV-Vorsitzender, es nach der Sitzung hinter verschlossenen Türen ausdrückte: „Der Zustand ist auf Dauer nicht zu ertragen. Es muss und wird in den nächsten Wochen eine Klärung erfolgen.“ Was die VV-Vorsitzenden und auch Feldmann selbst beklagen, ist die Konfrontation des hausärztlichen und des fachärztlichen Lagers in der VV.
Außenstehenden ist deren Grund schwer zu vermitteln, zumal Feldmann abermals versicherte, den Hausärzten gehe es keineswegs um eine Spaltung der KBV. Auf dieser Basis müsste doch eine inhaltliche Verständigung möglich sein. Selbst wenn diese zum Wohle des Ganzen gelänge, hätte die Spitzenorganisation aller Vertragsärzte freilich nicht automatisch einen konstruktiv miteinander arbeitenden Vorstand.
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