Pharma-Verband beklagt methodische Mängel bei Arzneireport
Berlin – Kurz vor Erscheinen des neuen Arzneimittelverordnungs-Reports (AVR) hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) den Studienleitern erneut schwere methodische Mängel vorgeworfen. Vor Journalisten in Berlin listeten BPI-Vertreter mehrere Fehler bei der Berechnung der nationalen und internationalen Einsparpotenziale, der Berechnung der Mehrwertsteuer sowie Unsauberkeiten bei der Datenauswahl auf.
So habe es insgesamt 15 methodische Fehler bei dem Report aus dem Jahr 2014 gegeben, die zu einer „massiven Überschätzung“ des Sparpotenzials bei Arzneimitteln geführt hätten, so Norbert Gerbsch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BPI. Nach Analysen des Pharma-Verbandes haben sich die Autoren des AVR die Einsparungen um 80 Prozent überschätzt.
Nach den eigenen Berechnungen komme der BPI auf 387 Millionen Euro, die die gesetzlichen Krankenkassen 2014 hätten einsparen können. Der AVR aber habe rund 1,9 Milliarden Euro an Einsparpotenzial für Krankenkassen ausgewiesen. Der Arzneimittelverordnungs-Report für das Jahr 2015 soll kommende Woche vorgestellt werden.
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