Abkommen soll Zuzug philippinischer Pflegekräfte erleichtern
Berlin – Angesichts des drohenden Pflegenotstands soll der deutsche Arbeitsmarkt nun auch für Fachkräfte aus den Philippinen geöffnet werden. Der Bedarf sei so groß, „dass wir nicht nur alle inländischen und europäischen Potenziale ausschöpfen dürfen, sondern auch auf dem internationalen Arbeitsmarkt aktiv für Karrieren in Deutschland werben müssen“, erklärte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Mittwoch in Berlin. Derzeit gebe es etwa 10.000 offene Stellen in der Altenpflege.
Die am Dienstag in der philippinischen Hauptstadt Manila unterzeichnete Vereinbarung ist Voraussetzung dafür, dass philippinische Pflegekräfte in Deutschland arbeiten können. Entsprechende Absprachen gab es nach Angaben des Ministeriums bisher nur mit Kroatien und Serbien.
Die Vereinbarung orientiert sich am Verhaltenskodex der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Demnach soll eine länderübergreifende Anwerbung von Gesundheitspersonal nur erfolgen, wenn im Ausgangsland kein Fachkräftemangel besteht. Um die philippinischen Pflegekräfte auf ihre Arbeit in Deutschland vorzubereiten, erhalten sie in ihrem Heimatland eine sprachliche und kulturelle Schulung. In Deutschland werden sie dann zu denselben Vertragskonditionen beschäftigt wie deutsche Pflegekräfte.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) sprach von einem „wichtigen Signal zur Linderung des Fachkräftemangels in der Pflege“. Die Ausbildung von Pflegekräften auf den Philippinen genieße weltweit ein hohes Ansehen, betonte bpa-Präsident Bernd Meurer in Berlin. In dem Land gebe es ein erhebliches Überangebot an sehr gut ausgebildeten Fachkräften.
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