Tuberkulose in Südhessen: Kinder mit Kontakt werden untersucht
Heppenheim – Nach einem Tuberkulosefall in Südhessen werden Kindergartenkinder und Mitschüler untersucht. Die Ergebnisse sollen Ende nächster Woche vorliegen, wie der Kreis Bergstraße heute berichtete. Bei dem drei Jahre alten Kindergartenkind handle es sich um offene Tuberkulose, berichtete die Sprecherin des Kreises. Bei dem zwölf Jahre alten Geschwisterkind habe sich der Verdacht nicht bestätigt, es sei lediglich ein Schatten auf der Lunge festgestellt worden.
Dem Kreis sind bisher keine weiten Fälle bekannt. Das Ansteckungsrisiko sei gering, hieß es. Zur Sicherheit werden sowohl die Kindergartengruppe in Mörlenbach als auch die Mitschüler des anderen Kindes in Rimbach untersucht.
Die Zahl der Tuberkulosefälle ist in Deutschland zuletzt gestiegen. Nach Jahren mit konstant niedrigen Zahlen wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) im Jahr 2015 5.865 Fälle gemeldet. „Trotz des Anstiegs der Tuberkulose-Fallzahlen ist das Infektionsrisiko innerhalb der Allgemeinbevölkerung unverändert sehr gering“, heißt es beim RKI. Gefährdet seien in erster Linie „enge Kontaktpersonen von Erkrankten nach längerem oder wiederholtem Kontakt“. Zudem sei nicht jeder Tuberkulosekranke infektiös: Bei knapp der Hälfte aller Patienten liege keine ansteckende, offene Lungentuberkulose vor.
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