Neue Weiterbildung „Psychotherapie bei Diabetes“ für Psychotherapeuten

Mainz/Berlin – Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat die Muster-Weiterbildungsordnung (MWO) für Psychologische Psychotherapeuten erweitert und ermöglicht nun den Länderkammern eine Weiterbildung „Psychotherapie bei Diabetes“ anzubieten. Beschlossen wurde die Erweiterung der MWO vom 30. Deutschen Psychotherapeutentag im Mai. Da die Stoffwechselerkrankung Diabetes häufig mit psychischen Erkrankungen einher geht, soll die Weiterbildung Betroffenen eine spezifischere psychotherapeutische Betreuung ermöglichen.
Die Anforderungen der Weiterbildung orientieren sich an der „älteren“ DDG Fortbildung und der seit 2004 bestehenden Weiterbildungsordnung der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz. Die beschlossene Ergänzung der Muster-Weiterbildungsordnung umfasst eine mindestens 18-monatige Zusatzweiterbildung für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten mit Theorievermittlung, 180 Behandlungsstunden unter Supervision und einer Hospitation in einer Einrichtung, die auf diabetologische Behandlungen spezialisiert ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) und die Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) begrüßten die Entscheidung. „Die Weiterbildung als Zusatzqualifikation verbessert nicht nur die Behandlung der Patienten – auch der Stellenwert von Psychotherapeuten wird gestärkt, da sie dadurch ihr Kompetenzspektrum erweitern“, so Andrea Benecke, Vizepräsidentin der Landespsychotherapeutenkammer Rheinland-Pfalz.
Jedes Jahr erkranken in Deutschland schätzungsweise 300.000 Menschen neu an Diabetes mellitus, insgesamt leiden rund sechs Millionen an der Stoffwechselstörung.
„Um Diabetes zu bewältigen und den Alltag eigenverantwortlich zu managen ist eine psychotherapeutische Begleitung oft mehr als sinnvoll. Sie ist Teil einer erfolgreichen Diabetestherapie“, ist DGE-Mediensprecher Matthias Weber überzeugt. Sozial integrierte Patienten mit einer stabilen Psyche und einer hohen Lebensqualität gelinge es besser, die Krankheit anzunehmen, sie gut zu managen und damit Folgekomplikationen zu verhindern.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: