Unions-Expertin fordert Ende der Babyklappen

Berlin – Die CDU-Familienexpertin Ingrid Fischbach hat ein Ende der Babyklappen gefordert. In Deutschland sollten keine neuen Angebote mehr eröffnet werden und die bestehenden „allmählich auslaufen“. Die Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag plädierte in der Welt am Sonntag zugleich für „ein Gesetz für die vertrauliche Geburt“. Dabei entbinde eine Frau im Krankenhaus und ihre Daten blieben „einige Jahre lang unter Verschluss“. Eine gesetzliche Regelung der anonymen Geburt dagegen sei mit der Union nicht zu machen.
Nach einer Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) kamen seit 1999 mindestens 1.000 Kinder in Deutschland anonym zur Welt; in dem Papier ist aber auch die Rede von erheblichem Missbrauch und erheblichen Mängeln.
Zur Begründung ihrer Forderungen sagte Fischbach: „Ich habe früher über das Thema Babyklappen und anonyme Geburten anders gedacht.“ Doch die DJI-Studie habe „die Mängel bei der Kooperation der Träger mit den Jugendämtern sowie die Zahl von aus der Statistik 'verschwundenen' Kindern verdeutlicht“. Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Ekin Deligöz, sprach sich für schärfere Regeln aus. Bei den Angeboten der anonymen Kindesabgabe seien Verbesserungen dringend notwendig.
Der Deutsche Ethikrat forderte 2009 in einem Mehrheitsvotum, wegen der rechtlichen und ethischen Probleme die Babyklappen aufzugeben. Einer Minderheit erschien jedoch die Möglichkeit, das Leben von Kindern zu retten, hinreichend, um die Praxis als „«Ultima Ratio auch ohne rechtliche Grundlage“ zu tolerieren.
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