Vermischtes

14 geimpfte Altenheimbewohner positiv auf Coronavariante getestet

  • Montag, 8. Februar 2021
/aerogondo, stock.adobe.com
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Belm – In einem Alten- und Pflegeheim in Belm im Landkreis Osnabrück hat es trotz Impfung einen Aus­bruch der britischen Coronavariante gegeben. Bei 14 Senioren sei das Virus B.1.1.7. nachgewiesen wor­den – obwohl alle Bewohner am 25. Januar zum zweiten Mal geimpft worden seien, teilte der Landkreis gestern mit. Das Heim, alle Mitarbeiter und deren Familien wurden unter Quarantäne gestellt.

Bisher gebe es nur asymptomatische oder leichte Verläufe der Erkrankung bei den Bewohnern, was eine positive Wirkung der Impfung sein könne, sagte der Pressesprecher des Landkreises Osnabrück, Burkhard Riepenhoff, mit Verweis auf Angaben des zuständigen Amtsarztes. Geimpft worden sei mit dem Produkt von Biontech/Pfizer. Wann sich die Bewohner genau infiziert haben, sei unklar.

Aufgefallen sei ein positiver Befund bei einem Mitarbeiter bei den täglichen Schnelltests am 2. Februar, teilte der Landkreis mit. Bei einer kompletten Testung der Bewohner und der Typisierung der Viren seien dann daraufhin weitere 14 Bewohner der britischen Variante zum Ende der vergangenen Woche nachge­wiesen worden. Weitere Mitarbeiter wurden nicht positiv getestet.

Da fünf der Mitarbeiter in Nachbarkreisen wohnen, hat der Landkreis Osnabrück die dortigen Gesund­heits­ämter über die Familienquarantänen informiert. Für die negativ getesteten Mitarbeiter bedeutet die Pendelquarantäne, dass sie nur für den Weg zur Arbeit ihre Wohnungen verlassen dürfen. Einige Mitar­bei­ter nutzen vom Landkreis Osnabrück zur Verfügung gestellt Hotelzimmer. Dadurch kann die Familien­quarantäne umgangen werden, wie Riepenhoff sagte.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte heute vor Journalisten, er habe das Robert-Koch-Institut (RKI) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gebeten, sich die Lage vor Ort in Kooperation mi den Ver­antwortlichen vor Ort genau anzusehen. Es könne verschiedene Erklärungen für den Ausbruch geben. Es sei grundsätzlich wichtig, die Gründe für die Infektion aufzuklären.

Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz forderte das Gesundheitsministerium zu eng­maschiger Überwa­chung in Pflegeheimen nach der zweiten Impfung auf. Andernfalls gäbe es keine ver­lässlichen Daten da­zu, welche Gefahr die Mutation für die Hochrisikogruppe bedeute.

Es zeichne sich immer mehr ab, dass geimpfte Menschen nicht immun gegen das Coronavirus seien und es auch weitergeben könnten, sagte Brysch. Die Impfung könne aber hilfreich sein, um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern. „Das muss kein Schreckensszenario sein, wir werden mit dem Virus leben“, er­klärte er.

dpa/may

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