Vermischtes

1,5 Millionen Versuchstiere in Deutschland

  • Dienstag, 20. November 2012

Berlin – Die Wissenschaftler in Deutschland verwendeten 2011 für ihre Forschungen weniger Versuchstiere als 2010. Das berichtet das Deutsche Primatenzentrum. Die Zahl der Tiere lag danach 2011 bei 1,5 Millionen, das seien 10.581 Tiere weniger als 2010.

Das Deutsche Primatenzentrum interpretiert damit eine am vergangenen Freitag vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV) veröffentlichte Statistik. Die darin veröffent­lichte Gesamtzahl nennt für das Jahr 2011 2,9 Millionen wissenschaftliche Eingriffe an Wirbeltieren, das sind etwa 1,9 Prozent mehr als 2010.

„Die Zahlen des Ministeriums müssen richtig interpretiert werden“, sagte Stefan Treue, Direktor des Deutschen Primatenzentrums. Die Ministeriumsstatistik habe auch Blutent­nahmen und ähnliche Eingriffe aufgenommen. Eine solche Blutentnahme sei aber bei den Tieren oft ähnlich unkompliziert wie beim Menschen. „Daher sagen die Zahlen des BMLEV auch nichts darüber aus, ob es mehr Leiden gegeben hat“, so Treue.

„Abgesehen von manchen landwirtschaftlichen Nutztieren und Fischen dürfen Tierversuche in Deutschland nur an Wirbeltieren durchgeführt werden, die für diesen Zweck gezüchtet wurden“, hieß es aus dem Primatenzentrum. Die Wissenschaftler müssten jeden Tierversuch beantragen.

Er werde nur dann von der zuständigen Landesbehörde genehmigt, wenn der Wissenschaftler begründen könne, dass es keine alternative Methode gebe, mit der er den Forschungszweck erreichen könne. Außerdem müsse der Tierversuch ethisch vertretbar sein - eine unabhängige Kommission, der auch Tierschutzvertreter angehörten, prüfe, ob der Zweck des Tierversuchs den Einsatz der Tiere rechtfertige.

hil

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