19 Arzneimittel verlieren in diesem Jahr den Patentschutz

Waldems-Esch – In diesem Jahr werden 19 pharmazeutische Substanzen in Deutschland ihren Grundpatentschutz verlieren. Ihr Umsatz beläuft sich auf insgesamt rund 550 Millionen Euro nach Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmens. Das berichtet das Beratungsunternehmen Insight Health.
Das Sparpotenzial durch günstigere Nachahmerprodukte sei damit in diesem Jahr vergleichsweise gering, kommentiert das Unternehmen seine Analyse. Ein Grund dafür sei, dass dieses Jahr kein Blockbuster wie 2018 Adalimumab oder 2020 Bevacizumab sein Patent verliere.
Drei aus dem Grundpatentschutz laufende Medikamente machen laut Insight Health fast 60 Prozent des Gesamtumsatzes der frei werdenden Substanzen aus. Unter ihnen befinden sich auch zwei von insgesamt nur drei gentechnisch hergestellten Arzneimitteln.
Dazu gehört Interferon Beta-1a, das mit 47,6 Prozent das umsatzstärkste aller frei werdenden Substanzen ist. Der Arzneistoff wird durch rekombinante DNA-Technologie hergestellt und ist für die Behandlung von Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose indiziert.
Das andere gentechnisch hergestellte Medikament in dieser Klasse ist Mepolizumab, das in der Behandlung von Asthma zugelassen ist. Für dieses Medikament wird es aber in diesem Jahr wegen anderer Schutzmechanismen laut Insight Health noch keine Biosimilars geben.
Den zweiten Platz im Umsatzranking aller aus dem Grundpatentschutz laufenden Arzneistoffe belegt Rotigotin mit einem Umsatzanteil von 17,3 Prozent. Die Substanz ist ein Nicht-Ergolin-Dopamin-Agonist, der für die Behandlung der Parkinsonkrankheit und des Restless-Legs-Syndroms zugelassen ist.
Wichtig seien außerdem Medikamente, die auf die Verdauung und den Stoffwechsel wirkten. Hier verlieren vier Substanzen ihren Grundpatentschutz, darunter zwei Antidiabetika mit rund 16,4 Millionen Euro Umsatz.
„Mit Blick auf das Jahr 2022 darf wieder mit einem weitaus höheren Umsatzvolumen für den generischen Markt gerechnet werden“, informiert Insight Health. Voraussichtlich stünden dann Substanzen mit einem Volumen von insgesamt 1,7 Milliarden Euro für Nachahmer zur Verfügung – davon sieben Biologika.
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