Mammakarzinom: Dokumentation bindet viele Ressourcen
Berlin – Die Versorgung von Patientinnen mit einem Mammakarzinom ist mit einem erheblichen Dokumentationsaufwand verbunden. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht eines vom Bundesministerium für Gesundheit initiierten Projektes, der jetzt veröffentlicht wurde. Ziel der Studie war zu klären, wie umfangreich die erforderliche Dokumentation bei der Behandlung von Brustkrebs ist und ob diese in Zukunft auf die für eine qualitativ hochwertige Versorgung wesentlichen Parameter beschränkt werden kann.
Dem Bericht zufolge sind 21 unterschiedliche Fachbereiche und 20 Berufsgruppen an der Dokumentation einer Patientin mit einem Mammakarzinom beteiligt. Je nach Verlauf können dabei Dokumentationskosten zwischen 660,46 Euro und 4.134,92 Euro für eine Patientin entstehen. Zudem identifizierten die Wissenschaftler 234 unterschiedliche Inhalte zu den verschiedenen Dokumentationszeitpunkten, welche meist mehrfach erfasst wurden.
So werden ähnliche Daten beispielsweise für die Abrechnung, die Qualitätssicherung des Gemeinsamen Bundesausschusses, die Zertifizierung der Deutschen Krebsgesellschaft oder die epidemiologische Krebsregistrierung in den Ländern erhoben. Die Projektverantwortlichen fordern deshalb Maßnahmen zur Reduktion des Dokumentationsaufwands.
„Es muss eine datensparende, aber sinnvolle Dokumentation der wirklich relevanten Qualitätsindikatoren sowie ein Investment in sinnvolle Dokumentationssysteme mit kompatiblen Schnittstellen erfolgen“, heißt es in dem Bericht.
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