Weltweiter Gesundheitsnotstand wegen Corona bleibt vorerst

Genf – Die Coronapandemie gilt vorerst weiter als weltweiter Gesundheitsnotstand. Das beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute auf Anraten eines unabhängigen Expertenausschusses.
„Die Pandemie ist noch nicht vorbei“, betont WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus stets. Der Notstand gilt seit Ende Januar 2020. Die Erklärung einer Notlage ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Besondere Auflagen sind damit allerdings nicht verbunden.
Die WHO nutzt dieses Instrument vielmehr, um Regierungen und Öffentlichkeit zu alarmieren, dass es eine akute Bedrohung gibt und sie sich darauf vorbereiten müssen. Ob und welche Einschränkungen Behörden verhängen, entscheiden die Regierungen jeweils selbst.
Zwar hat die Welt die Coronapandemie heute mit den Impfstoffen und den Medikamenten deutlich besser im Griff als bei Auftreten des neuartigen Virus Ende 2019 in China. Schwere Verläufe der Krankheit COVID-19 sind seltener. Aber das Virus SARS-CoV-2 verbreitet sich weiter und mit der kälteren Jahreszeit steigen die Fallzahlen in Deutschland und vielen anderen Ländern wieder an.
Der WHO wurden aus aller Welt bislang rund 620 Millionen Coronainfektionen und gut 6,5 Millionen Todesfälle gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte aber viel höher sein, weil vielerorts nicht oder wenig getestet wird und Todesursachen nicht überall korrekt festgehalten und gemeldet werden.
Auch wegen der gehäuften Affenpockennachweise hat die WHO im Juli einen Gesundheitsnotstand erklärt. Ebenso gilt seit 2014 eine Notlage wegen Polio. Die offizielle Bezeichnung ist „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ (PHEIC – Public Health Emergency of International Concern).
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: