Erste sexuelle Übertragung des Zikavirus in Deutschland
Berlin - In Deutschland ist erstmals eine Übertragung vom Zikavirus auf sexuellem Weg diagnostiziert worden. Wie das Robert Koch-Institut im Epidemiologischen Bulletin (2016; doi: 10.17886/EpiBull-2016-034.2) bekannt gibt, hat ein Mann, der sich in der Karibik angesteckt hat, das Virus nach seiner Rückkehr bei einem ungeschützten Geschlechtsverkehr auf seine Partnerin übertragen.
Etwa zwei Wochen nach dem Mann erkrankte auch seine Partnerin. Diese hatte sich seit Mitte Januar 2016 nicht in Gebieten mit bekannter Zirkulation von Zikaviren aufgehalten, so dass nur eine Übertragung in Deutschland infrage kam. Das Paar hatte ungeschützten Geschlechtsverkehr angegeben.
Sexuelle Übertragungen sind in den letzten Monaten mehrfach berichtet worden. Die Erkrankungen verlaufen in der Regel milde, wenn es überhaupt zu Symptomen kommt. Schwangere Frauen können das Virus auf den Feten übertragen. Wegen des Risikos von teratogenen Schäden wie einer Mikrozephalie wird männlichen Reiserückkehrern aus Ausbruchsgebieten für eine Übergangszeit dringend zum Gebrauch von Kondomen geraten.
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