Medizin

Indien stellt günstigen Impfstoff gegen Rotaviren vor

  • Mittwoch, 15. Mai 2013

Neu Delhi – Die beiden Impfstoffe Rotarix von GlaxoSmithKline und RotaTeq von Sanofi Pasteur MSD bekommen demnächst Konkurrenz. Die indische Firma Bharat Biotech aus Hyderabad plant die Einführung eines kostengünstigen Impfstoffes, der statt 1.000 nur 54 Rupien (umgerechnet 1 Euro) kosten soll und der damit auch für die Länder in Afrika und Südasien, in denen der Durchfallerreger die meisten Todesfälle fordert, erschwinglich wäre.

Rotavac, so die Bezeichnung des neuen Impfstoffes, der vermutlich 2014 auf dem Markt kommt, wurde im Auftrag der indischen Regierung und mit Unterstützung von westlichen Forschungsinstituten (aus den USA, Großbritannien und Norwegen) und westlicher Sponsoren (in erster Linie der Bill & Melinda Gates Foundation) entwickelt.

Es handelt sich um ein abgeschwächtes Virus, das 1985/1986 bei einem Kind in Indien isoliert wurde. Effektivität und Sicherheit von Rotavac wurden jetzt in einer Phase-III-Studie an 6.799 Kindern in Indien untersucht. Im Vergleich zu Placebo wurde die Häufigkeit einer schweren Diarrhö im ersten Lebensjahr um 56 Prozent gesenkt.

Die Wirksamkeit dürfte damit geringer sein als bei den beiden westlichen Vakzinen, die jedoch in den am meisten betroffenen Ländern derzeit gar keine Wirkung erzielen, da sie wegen Geldmangels nicht zum Einsatz kommen. An Rotavirus-Infektionen sollen in Afrika und Südasien jährlich 100.000 Kinder sterben. In westlichen Ländern wird die Erkrankung in der Regel überlebt.

rme

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung