Vermischtes

Apotheker warnen vor Bedienungsfehlern bei Asthma-Inhalativa

  • Donnerstag, 19. Januar 2017

Berlin – Fehlanwendungen bei Inhalativa gegen Asthma und andere Atemwegser­kran­kungen sind „an der Tagesordnung“. Diese Auffassung vertreten Referenten auf der pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.

Vorteile der Inhalativa sollen unter anderem der schnelle Wirkeintritt und geringere sys­temische Nebenwirkungen sein. „Dem stehen aber einige Nachteile entgegen“, berich­te­te der Apotheker Eric Martin auf dem Fortbildungskongress. Die Geräte seien in hohem Maße erklärungsbedürftig. Zudem unterschieden sich die Bedienungsschritte zwischen den vielen Gerätetypen.

„Das macht jeden Präparatewechsel, zum Beispiel wegen eines Rabattvertrages, proble­­matisch. Und Handhabungsfehler schränken die Wirksamkeit und auch die Verträglich­keit ein“, so Martin. Schulung und regelmäßige Monitoringtermine seien daher beson­ders wichtig. Bei der Schulung erläutert bekanntlich ein Arzt die Funktions­weise des kon­kreten Präparats beziehungsweise Gerätes und demonstriert den korrekten Gebrauch. Danach übt der Patient unter Aufsicht.

Die Bedeutung einer detaillierten Einweisung betonen auch die Autoren der Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma, die im Augenblick in der Überarbeitung ist. „Wenn möglich, sollte für die Langzeittherapie nur ein Inhalationssystem für die inhalative Medikation verordnet werden. Bei Wechsel eines Inhalationssystems soll eine Neueinweisung des Patienten in die Handhabung erfolgen und die Notwendigkeit einer Dosisanpassung geprüft werden“, heißt es dort auf Seite 44.

Monitoringtermine empfiehlt Martin zeitnah nach der Erstverordnung, nach jedem Prä­pa­ratewechsel und mindestens einmal jährlich. „Sie dauern nur wenige Minuten, helfen aber entscheidend, die Handhabungskompetenz zu verbessern und damit die Therapie zu optimieren“, betonte er.

hil

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