Apotheker warnen vor Bedienungsfehlern bei Asthma-Inhalativa
Berlin – Fehlanwendungen bei Inhalativa gegen Asthma und andere Atemwegserkrankungen sind „an der Tagesordnung“. Diese Auffassung vertreten Referenten auf der pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer.
Vorteile der Inhalativa sollen unter anderem der schnelle Wirkeintritt und geringere systemische Nebenwirkungen sein. „Dem stehen aber einige Nachteile entgegen“, berichtete der Apotheker Eric Martin auf dem Fortbildungskongress. Die Geräte seien in hohem Maße erklärungsbedürftig. Zudem unterschieden sich die Bedienungsschritte zwischen den vielen Gerätetypen.
„Das macht jeden Präparatewechsel, zum Beispiel wegen eines Rabattvertrages, problematisch. Und Handhabungsfehler schränken die Wirksamkeit und auch die Verträglichkeit ein“, so Martin. Schulung und regelmäßige Monitoringtermine seien daher besonders wichtig. Bei der Schulung erläutert bekanntlich ein Arzt die Funktionsweise des konkreten Präparats beziehungsweise Gerätes und demonstriert den korrekten Gebrauch. Danach übt der Patient unter Aufsicht.
Die Bedeutung einer detaillierten Einweisung betonen auch die Autoren der Nationalen Versorgungsleitlinie Asthma, die im Augenblick in der Überarbeitung ist. „Wenn möglich, sollte für die Langzeittherapie nur ein Inhalationssystem für die inhalative Medikation verordnet werden. Bei Wechsel eines Inhalationssystems soll eine Neueinweisung des Patienten in die Handhabung erfolgen und die Notwendigkeit einer Dosisanpassung geprüft werden“, heißt es dort auf Seite 44.
Monitoringtermine empfiehlt Martin zeitnah nach der Erstverordnung, nach jedem Präparatewechsel und mindestens einmal jährlich. „Sie dauern nur wenige Minuten, helfen aber entscheidend, die Handhabungskompetenz zu verbessern und damit die Therapie zu optimieren“, betonte er.
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