Jugend Rettet will weitermachen
Rom – Nachdem in Italien ein Schiff der deutschen Nichregierungsorganisation (NGO) Jugend Rettet beschlagnahmt wurde, was die Organisation zunächst dementiert hatte, und gegen die Hilfsorganisation ermittelt wird, will Jugend Rettet schnellstmöglich wieder in die Flüchtlingsbergung im Mittelmeer einsteigen. Das erklärte die NGO heute.
„Unsere Priorität ist, unser Schiff freizukriegen und gegen die Beschlagnahme vorzugehen“, sagte der Sprecher der Organisation, Titus Molkenbur. Das Rettungsschiff „Iuventa“ war vorgestern von den italienischen Behörden auf Lampedusa beschlagnahmt worden und sollte heute von der Küstenwache für weitere Untersuchungen ins sizilianische Trapani gebracht werden.
Die Staatsanwaltschaft in Trapani ermittelt wegen des Vorwurfs der Begünstigung illegaler Migration gegen die junge Organisation mit Sitz in Berlin, die seit 2016 Einsätze im Mittelmeer fährt. Bisherigen Ermittlungen zufolge sollen Teile der Besatzung mehrmals Migranten an Bord genommen haben, die nicht in Seenot und noch in Begleitung von Schleppern gewesen sein sollen.
Die Staatsanwaltschaft in Trapani schließt derzeit aber aus, dass Jugend Rettet Teil einer kriminellen Vereinigung sei oder mit Schleppern zusammengearbeitet habe, um Profit daraus zu schlagen.
Die Organisation hat inzwischen italienische und deutsche Strafrechtsanwälte beauftragt. „Die Akten in diesem komplexen Verfahren liegen uns noch nicht vor. Deshalb können wir zu den konkreten Vorwürfen noch nichts sagen, bis wir komplette Akteneinsicht haben“, sagte Molkenbur.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: