Beitragssatz der Barmer soll nach Fusion stabil bleiben

Berlin – Der Beitragssatz der aus dem Zusammenschluss von Barmer GEK und Deutscher BKK entstehenden „Barmer“ soll bei 15,7 Prozent liegen und damit stabil bleiben. Das erklärten die Vorstandsvorsitzenden der fusionierenden Kassen, Christoph Straub und Guido Frings, jetzt in Berlin. Die endgültige Entscheidung dazu falle allerdings erst am 21. Dezember. Die Gesamtrücklagen der neuen Kassen würden sich auf rund eine Milliarde Euro belaufen. „Die Vorzeichen für stabile Beiträge stehen ausgesprochen gut. Aus diesem Grund werden wir den Verwaltungsräten die Beibehaltung des aktuellen Beitragssatzes empfehlen“, so Straub.
Erhöht eine Krankenkasse ihren kassenindividuellen Zusatzbeitrag, haben die Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht und können in eine andere Kasse wechseln.
Die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sorgen immer wieder für politische Auseinandersetzungen: Der allgemeine Beitragssatz der Kassen liegt bei 14,6 Prozent. Die Arbeitgeber tragen hiervon die Hälfte, also 7,3 Prozent. Hinzu kommt der sogenannte Zusatzbeitrag, den die Arbeitnehmer allein zahlen. Er liegt im Augenblick bei durchschnittlich 1,1 Prozent. Im kommenden Jahr soll er nur bei einzelnen Krankenkassen geringfügig steigen. „Der stabile durchschnittliche Zusatzbeitrag macht deutlich, dass die gesetzliche Krankenversicherung finanziell auf einem sicheren Fundament steht“, sagte daher Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) im Oktober dieses Jahres.
Kritiker weisen indes darauf hin, dass die Krankenkassen im Wahljahr 2017 einmalig zusätzlich 1,5 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds erhalten. Die stabilen Beitragssätze seien daher ein politischer Kunstgriff und nur von kurzer Dauer, so der Vorwurf an Gröhe.
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