Politik

Absichtserklärung für Gen- und Zelltherapiezentrum unterzeichnet

  • Dienstag, 26. April 2022
/ktsdesign, stock.adobe.com
/ktsdesign, stock.adobe.com

Berlin – Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), Bayer-Pharma-Chef Stefan Oelrich und Charité-Chef Heyo Kroemer haben eine Absichtserklärung zur Gründung einer Einrichtung für Gen- und Zelltherapie in der Bundeshauptstadt unterzeichnet.

Es soll ein Zentrum für Translation entstehen – das ist eine Einrich­tung, mit der neue Forschungsergebnisse aus dem Spezialgebiet schnell für die Gesundheitsversorgung genutzt werden können.

Charité-Chef Kroemer erklärte laut Mitteilung: „Zell- und Gentherapien zeigen zusammen mit mRNA-basierten Verfahren weltweit das stärkste Wachstumspotenzial bei der Entwicklung neuer Ansätze zur Therapie und Prävention schwerer Erkrankungen.“

Im Kampf gegen schwere Krankheiten ruht große Hoffnung auf dem Therapieansatz. Bei der Gentherapie werden mit Hilfe harmloser Viren Gene in Zellen eingeschleust, die die Funktion beschädigter Gene ersetzen. Ähnliche Ziele werden mit Hilfe von Stammzellen verfolgt, etwa mit Blick auf Tumore oder die Parkinsonerkrankung.

Bei seltenen Erkrankungen sollen die neuen Therapien Heilung bringen, statt nur Symptome zu lindern, und bei weit verbreiteten Krankheiten wie etwa Herzinsuffizienz neue Therapieansätze ermöglichen. Viele Pharmaunternehmen forschen daran.

Auch Berlins Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote (Grüne) und Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) unterzeichneten das Memorandum heute im Roten Rathaus.

Giffey sprach laut Mitteilung der Senatskanzlei von einem „hochinno­vativen medizinischen Projekt“ mit internationaler Bedeutung für Wissenschaft und Wirtschaft. Berlin gewinne durch das Zentrum als Forschungsstandort und Gesundheitsstadt neue Potenziale. „Für Patientinnen und Patienten werden neue Therapieansätze entwickelt, die Gesundheitsversorgung wird damit auch über Berlin hinaus gestärkt“, sagte die SPD-Politikerin.

Das Zentrum könnte am Standort der Pharma-Zentrale von Bayer am Berliner Nordhafen errichtet werden und wäre ein in Deutschland einzigartiges Hochtechnologie-Vorhaben, hieß es. Bayer-Pharma-Chef Oelrich bezeichnete das Projekt laut Mitteilung als klares Bekenntnis zum Wissenschafts- und Innovationsstandort Deutschland und zu Berlin.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung