Abwasseranalysen auf Corona mit Verbesserungsbedarf

Berlin/Halle – Die hiesige Coronalage lässt sich anhand von Abwasserproben Forschern zufolge bislang nur unzureichend beurteilen.
„Einzelmessungen fluktuieren derzeit noch zu stark, um tatsächlich eine Grundlage für politische Entscheidungen darzustellen“, erklärt eine Sprecherin des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig, deren Wissenschaftler maßgeblich an einer solchen Untersuchungsmethode arbeiten. Es seien daher methodische Verbesserungen nötig. Derzeit ließen sich lediglich Trends im Infektionsgeschehen abbilden.
Zwar befällt das Coronavirus in der Hauptsache die Atemwege, doch Partikel des Erregers lassen sich auch im Stuhl nachweisen. Die EU und die Bundesregierung wollen die Untersuchung von Abwässern zu einem wichtigen Instrument in der Früherkennung und Lokalisierung des Coronainfektionsgeschehens machen – unabhängig von der Bereitschaft, sich testen zu lassen oder den vorhandenen Testkapazitäten. Mehrere Forschungsprojekte laufen bereits.
Bislang lassen absolute Messwerte der Abwasseruntersuchungen aber keine Vergleiche zwischen verschiedenen Standorten zu, so die UFZ-Sprecherin. Denn die Probe-, Mess-, und Analyseverfahren seien bislang nicht standardisiert. Ein einheitlicher Standard befinde sich noch in der Entwicklung und soll in Zukunft durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) erarbeitet werden.
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