Acht Punkte für eine bessere Stillkultur

Bonn – Acht Empfehlungen dazu, wie Deutschland stillfreundlicher werden könnte, haben Wissenschaftler in dem internationale Forschungsvorhaben „Becoming Breastfeeding Friendly“ formuliert. Sie wurde gestern auf der Fachkonferenz „Wie stillfreundlich ist Deutschland?“ in Berlin vorgestellt.
Die Wissenschaftler empfehlen zunächst, eine nationale Strategie zur Stillförderung sowie eine Kommunikationsstrategie für die Stillförderung in Deutschland zu entwickeln. Wichtig sei zudem, Lehrinhalte zum Thema Stillen in der Ausbildung von Ärzten und entsprechenden Gesundheitsfachberufen zu vereinheitlichen und Fortbildungen dazu sicherzustellen.
Die Forscher empfehlen außerdem durch Vernetzung aller Akteure vor Ort einen niedrigschwelligen Zugang zu evidenzbasierter Stillberatung und -unterstützung zu ermöglichen und die Vereinbarkeit von Stillen und Beruf, Studium sowie Ausbildung gezielt zu fördern. Nötig seien außerdem mehr Informationen dazu, wie Hersteller Muttermilchersatzprodukte vermarkten. Die Experten empfehlen zudem, in Deutschland ein systematisches Stillmonitoring zu etablieren.
Das Forschungsvorhaben wurde auf Initiative des Bundesernährungsministeriums vom Netzwerk „Gesund ins Leben“ und der Nationalen Stillkommission gemeinsam mit der Yale School of Public Health durchgeführt.
Für die Studie recherchierten Experten aus Politik, Praxis, Wissenschaft und Medien Informationen zu wichtigen Handlungsfeldern der Stillförderung und analysierte die Daten systematisch auf der Grundlage von 54 internationalen Bewertungskriterien.
„Stillförderung ist ein wichtiges nationales Anliegen, das mit Blick auf ganz Deutschland gestaltet werden muss“, sagte Hermann Onko Aeikens, Staatsekretär des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Das Bundesernährungsministerium werde deshalb eine zentrale Koordinierungsstelle für die Entwicklung und Umsetzung einer nationalen Strategie zur Stillförderung einrichten, kündigte er an.
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