Ärzte für wissenschaftliche Analysen von Fitness-Apps

Osnabrück – Der Vorsitzende des Ausschusses Telematik der Bundesärztekammer, Franz-Joseph Bartmann, hat sich „im Einzelfall“ für wissenschaftliche Analysen von Gesundheits-Apps und dazugehörigen Geräten ausgesprochen. Es gehe darum, medizinischen Nutzen sowie potenzielle Schäden besser einschätzen zu können, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung vom Mittwoch. Die Auswirkungen auf Menschen und Nutzergruppen seien bislang noch weitgehend unbekannt.
Prinzipiell sei es zwar eine „tolle und vorteilhafte“ Entwicklung, wenn sich Menschen intensiver mit ihrem Gesundheitszustand beschäftigten, sagte Bartmann mit Blick auf Fitness-Tracker und andere Apps, die unter anderem zusammen mit Smartphones sowie Smartwatches funktionieren und dabei Gesundheitsdaten erfassen.
„Spannend wäre zu wissen, ob man Bewegungsmuffel mit diesen Geräten nachhaltig zu mehr Sport bringen könnte und wie hier die Langzeiteffekte sind. Andererseits beobachten wir aber auch Entwicklungen, bei denen die Technikverliebtheit im Vordergrund zu stehen scheint und die medizinische Sinnhaftigkeit zweifelhaft ist.“
Auch der Datenschutz sei ein diskussionswürdiger Punkt. „Häufig ist bei diesen Devices oder Apps unklar, was die Anbieter mit den gewonnenen individuellen Gesundheitsdaten machen – ob diese beispielsweise an Dritte weitergegeben werden und so auch in falsche Hände geraten können,“ sagte Bartmann.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: