Ärzte ohne Grenzen sprechen von massiver sexueller Gewalt im Südsudan

Juba – In Folge neuer Kämpfe in Teilen des Bürgerkriegslandes Südsudan ist es einer Hilfsorganisation zufolge zu sexueller Gewalt in großem Ausmaß gekommen. Innerhalb weniger Tage behandelten Helfer im Bundesstaat Southern Liech mehr als 40 Überlebende sexueller Gewalttaten, erklärte Ärzte ohne Grenzen (MSF) gestern.
Die Dunkelziffer Geschädigter sei noch viel höher. „Die Menschen verstecken sich immer noch in den Busch- und Sumpfgebieten, weil sie Angst vor der Gewalt haben“, sagte die medizinische Koordinatorin der Organisation im Südsudan, Georgina Brown.
„Zahlreiche Menschen wurden getötet, vergewaltigt oder verletzt“, erklärte MSF weiter. An zwei Orten seien auch Einrichtungen der Organisation zerstört und medizinische Vorräte geplündert worden. Von den jüngsten Kämpfen waren demnach die Bezirke Mayendit und Leer in der Region Unity betroffen, in denen im vergangenen Jahr zeitweise eine Hungersnot ausgerufen worden war.
Der ölreiche Südsudan war erst 2011 vom Sudan unabhängig geworden und ist damit der jüngste Staat der Welt. Ende 2013 brach jedoch ein blutiger Bürgerkrieg aus. Vier Millionen Menschen sind seither vor der Gewalt geflohen. UN-Angaben zufolge leiden fünf Millionen Menschen an Hunger und sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.
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