Ärzte ohne Grenzen will Asylsuchende auf griechisches Festland umsiedeln

Berlin – Das Hilfswerk Ärzte ohne Grenzen hat die Umsiedlung von Asylsuchenden von den griechischen Inseln auf das Festland gefordert. Auf den Inseln herrsche ein psychosozialer Notstand, teilte die Organisation heute in Berlin mit. So müssten auf Lesbos und Samos immer häufiger Patienten nach Suizidversuchen oder Selbstverletzungen behandelt werden.
Ärzte ohne Grenzen macht die Europäische Union und Griechenland für diesen Zustand verantwortlich. Der Bericht „Confronting the mental health emergency on Samos and Lesvos“ zeige, dass Gewalt, Vernachlässigung und die schlechten Lebensbedingungen den dramatisch schlechten seelischen Gesundheitszustand vieler Patienten maßgeblich verursachten. Deshalb müsse die Umsiedlung erfolgen. Auf dem Festland seien Unterbringung und Gesundheitsversorgung besser.
Die Organisation unterhält nach eigenen Angaben auf Lesbos eine Klinik für Asylsuchende. Auf Samos wird eine temporäre Unterkunft für schutzbedürftige Menschen betrieben. Zwischen Januar und August 2017 wurden auf Lesbos 1.270 klinisch-psychologische Beratungen angeboten, auf Samos waren es im selben Zeitraum 460.
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