Ärzte sehen Verbesserungsbedarf bei Schlaganfallnachsorge

Berlin – Die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft (DSG) sieht bei der Nachsorge des Hirninfarkts Verbesserungsbedarf. Angesichts von 260.000 Schlaganfallpatienten jährlich in Deutschland drängt sie die Ampelkoalition, Vorhaben aus dem neuen Koalitionsvertrag für eine verbesserte Nachsorge in vielen Gesundheitsbereichen rasch umzusetzen.
„Die neue Bundesregierung hat erkannt, dass die Nachsorge in vielen Gesundheitsbereichen verbessert werden muss – so auch in der Schlaganfallversorgung“, sagte der erste Vorsitzende der DSG, Darius Nabavi, Chefarzt der Neurologie am Vivantes Klinikum Neukölln in Berlin.
Die DSG schlägt dazu vor, unter anderem flächendeckend Schlaganfalllotsen einzusetzen. Diese sollten in die Regelversorgung übernommen und von den Krankenkassen bezahlt werden. Schlaganfalllotsen begleiten die Menschen in der Zeit nach einem Schlaganfall.
Sie dokumentieren beispielsweise den Behandlungsverlauf und unterstützen die Personen dabei, Hilfsmittel zu beantragen. Sie haben einen therapeutischen oder pflegerischen Hintergrund. In Ostwestfalen Lippe beispielsweise sind solche Schlaganfalllotsen bereits seit 2017 tätig.
Die bessere Nachsorge ist laut DSG von großer Bedeutung, um eine Versorgungslücke nach der stationären Behandlung zu vermeiden. Betroffene hätten so eine höhere Lebensqualität und weniger vaskuläre Folgeerkrankungen.
„Wenn die Bundesregierung ihre im Koalitionsvertrag geplanten Vorhaben tatsächlich umsetzt und das erfolgreiche Projekt der Schlaganfallversorgung in die Regelversorgung der Krankenkassen aufgenommen wird, wäre unheimlich viel gewonnen“, so Nabavi.
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