Ärzte und Wissenschaftler schlagen internationales gemeinsames Gelöbnis vor

Berlin – Vertreter verschiedener Gesundheitsberufe aus dem In- und Ausland schlagen ein neues gemeinsames Gelöbnis für Gesundheitsberufe im Geist des Hippokratischen Eids vor.
In dem Bekenntnis, das in der Fachzeitschrift Lancet erschienen ist (DOI: 10.1016/S0140-6736(20)32039-0), heißt es unter anderem, „mein Leben in den Dienst der Menschheit zu stellen und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen, von denen die menschliche Gesundheit abhängt.“ In Deutschland weist die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) auf das Gelöbnis hin.
„Wir leben im Anthropozän, dem Zeitalter, in dem der Mensch den Lebensraum Planet Erde massiv verändert. Die menschliche Gesundheit und letztlich das Überleben der Menschheit, wie auch das vieler anderer Arten, sind stark von diesen Entwicklungen bedroht“, erklärte Katharina Wabnitz, deutsche Ärztin und Forscherin an der englischen Universität Cambridge.
Das Prinzip des „primum non nocere“ (vor allem keinen Schaden zufügen) müsse deshalb erweitert werden auf die Lebensfunktionen des gesamten Planeten, so der Grundgedanke des neuen Gelöbnisses.
„Prinzipien der planetaren Gesundheit sollten in Ethos, Ausbildung und Praxis aller Gesundheitsberufe verankert werden“, betonte Sabine Gabrysch, Mitautorin und Professorin für Klimawandel und Gesundheit an der Berliner Charité sowie Abteilungsleiterin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.
Auf die Vorbildfunktion von Gesundheitsberufen weist Martin Herrmann, Mediziner und Vorstand der KLUG, hin. „Menschen, die für die Gesundheit anderer arbeiten genießen großes Vertrauen. Sie sind wichtige Mediatoren zwischen Wissenschaft, Politik und der Öffentlichkeit und können so die für planetare Gesundheit notwendige gesellschaftliche Transformation vorantreiben“, sagte er.
Laut den Vorschlägen der Initiatoren könnte der neue „Planetary Health Pledge“, zum Abschluss der Berufsausbildung geleistet werden.
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