Ärztekammer begrüßt Umstellung auf kurzärmelige Arztkittel bei Asklepios
Münster – Den Vorstoß des Klinikkonzerns Asklepios, aus hygienischen Gründen kurzärmelige Berufskleidung für Ärzte statt Arztkitteln mit langen Ärmeln einzuführen, hat die Ärztekammer Westfalen-Lippe begrüßt. Die kurzen Ärmel trügen dazu bei, mit einfachen Mitteln den Schutz der Patienten vor Infektionsübertragung und damit vor unkontrollierter Ausbreitung von Krankheitserregern weiter voranzubringen. „Viele Kollegen praktizieren das im Arbeitsalltag mit kurzen Ärmeln an ihrer Berufskleidung längst“, sagte der Kammerpräsident Theodor Windhorst.
Blanke Unterarme und fachgerechte, routinemäßige Hand- und Armdesinfektion könnten Infektionswege unterbrechen und so Ärzte und Patienten gleichermaßen schützen. „Weniger Infektionen bedeuten weniger Antibiotika-Einsatz, das wiederum hilft, die gefährliche Resistenzbildung bei Krankheitserregern zu verhindern“, sieht Windhorst zahlreiche Vorteile. Als Statussymbol sei ein Kittel ohnehin fehl am Platz, so der Kammerpräsident. Schließlich gebe es andere Möglichkeiten, Ärzte als solche kenntlich zu machen, zum Beispiel über das Namensschild an der Berufskleidung.
Asklepios hatte gestern angekündigt, in allen seinen bundesweit rund 100 medizinischen Einrichtungen den traditionellen Arztkittel abzuschaffen. An seine Stelle tritt eine Kurzarmbekleidung für Ärzte, ein so genannter Kasack. Anlass dazu gab laut dem Klinikkonzern eine Empfehlung von Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
„Durch die Abschaffung des Arztkittels am Krankenbett möchten wir unserer Vorreiterrolle in Sachen Patientensicherheit, Infektionsprävention und Innovation im Krankenhausbetrieb weiter gerecht werden“, sagte Kai Hankeln, Konzerngeschäftsführer bei der Asklepios Kliniken GmbH.
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