Ärzteschaft

Ärztekammer für raschen Zugang zu Coronaimpfstoff

  • Freitag, 25. Juni 2021
/picture alliance, Friso Gentsch
/picture alliance, Friso Gentsch

Münster – Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 müssen möglichst rasch für Menschen überall auf der Welt zu­gänglich sein. Das hat der Vorstand der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) heute betont.

„Das neue Coronavirus und seine Varianten haben einen weltweiten Flächenbrand verursacht. Es reicht nicht, die Flammen nur an einer Stelle zu löschen – dieses Feuer muss global bekämpft werden“, ver­deutlicht Ärztekammerpräsident Johannes Albert Gehle. Die immer besser verfügbaren Impfstoffmengen unter allen Ländern der Erde fair zu verteilen, sei „ein Gebot der Solidarität und Menschlichkeit.“

Nach wie vor seien das neue Coronavirus und seine Varianten den Impfkampagnen rund um den Globus weit voraus. „In diesem Wettlauf müssen wir endlich schneller werden“, betonte Gehle, wie wichtig eine Beschleunigung der Coronaimpfprogramme weltweit ist.

Denn das Rennen werde nicht allein in Deutschland, sondern an vielen Orten überall auf der Welt ent­schieden. „Gelingt es nicht, die Pandemie rund um den Globus gleichermaßen in den Griff zu bekommen, wird sie immer wieder auch nach Deutschland zurückkehren.“

Die Ärztekammer sieht bei einer fairen Verteilung von Impfstoffen die reichen Länder der Erde in der Pflicht. Es sei ein ermutigendes Signal, dass die G7-Staaten Zusagen zur Bereitstellung von Impfstoffen für wirtschaftlich schwächere Staaten gemacht hätten. Doch komme beispielsweise die Covax-Initiative, die sich eine gerechte Verteilung von Vakzinen zum Ziel gesetzt hat, derzeit noch viel zu langsam voran.

„Die Weltgesundheitsorganisation hat errechnet, dass es elf Milliarden Impfdosen braucht, um mindes­tens 70 Prozent der Weltbevölkerung zu impfen. Davon sind wir derzeit leider noch sehr weit entfernt“, bezweifelt Gehle, dass sich mit dem aktuellen Tempo der Mangel an Impfstoffen auf absehbare Zeit beheben lässt.

EB

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