Ärzteschaft

Ärztekammer Thüringen kritisiert Gewalt gegen Ärzte und Gesundheits­fachkräfte

  • Mittwoch, 13. Dezember 2023
/patila, stock.adobe.com
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Jena – Die Landesärztekammer Thüringen ruft zum Jahresende zu einem friedlichen Miteinander auf, gerade in Arztpraxen und Kliniken. „Sicher leben wir in schwierigen, krisengeschüttelten Zeiten. Diese Überforderung geht spürbar mit einer gestiegenen Aggressivität gegen unsere Ärztinnen und Ärzte einher, und das ist inakzeptabel“, sagte der Ärztekammerpräsident Hans-Jörg Bittrich.

Ein Plakat mit einem Appell „Helfer müssen geschützt werden: Aufstehen gegen Gewalt!“ hat die Kammer ihrer Mitgliederzeitschrift beigefügt, sodass Ärztinnen und Ärzte den Aufruf in ihren Praxen aushängen können.

Das Thüringer Innenministerium unterstützt diese Aktion. „Schnell kann die Grundaggressivität in verbale, aber auch physische Gewalt umschlagen. Das müssen wir verhindern, und deshalb bin ich sehr froh über diesen Appell der Landesärztekammer Thüringen“, sagte Georg Maier, Thüringer Minister für Inneres und Kommunales (SPD).

Laut der Kammer haben sich in den vergangenen Monaten vermehrt Ärztinnen und Ärzte gemeldet und einen zunehmend problematisch werdenden Umgang mit Patientinnen und Patienten und deren teils aggressive Verhaltensweisen geschildert. Patienten würden zunehmend fordernder werden, wenig bis kein Verständnis für die derzeit bestehende Arbeitsbelastung haben und sich respektlos, beleidigend und drohend gegenüber Ärztinnen und Ärzten und dem nichtärztlichen Personal verhalten.

Außerdem forderten immer mehr Patienten Behandlungsmaßnahmen, die medizinisch nicht gerechtfertigt seien. Deren Ablehnung führe häufig zur Eskalation, also zu Beleidigungen und Beschimpfungen.

Ärztinnen und Ärzte sehen laut der Kammer aufgrund dieser Verhaltensweisen das Arzt-Patienten-Verhältnis zunehmend belastet. „Wir fordern Respekt und Gewaltlosigkeit gegenüber dem Helfersystem und rufen auch Patientinnen und Patienten zur Selbstcourage und zur Hilfe in bedrohlichen Situationen auf – natürlich nur, ohne sich selbst zu gefährden“, so Bittrich.

hil

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