Ärztekammer Thüringen prüft Vorwürfe wegen fragwürdiger Heilmethoden
Jena – Die Landesärztekammer Thüringen prüft Vorwürfe wegen fragwürdiger Heilmethoden gegen einen Hausarzt aus dem Weimarer Land. Der Mediziner, der eine naturheilkundlich orientierte Praxis betreibt, soll Patienten ein ätzend wirkendes Chlordioxidgemisch zur Behandlung empfohlen und verkauft haben.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung und Verbraucherschützer warnt vor dem Einsatz des Mittels MMS (Miracle Mineral Supplement). Der Arzt werde im Zuge eines berufsrechtlichen Verfahrens zunächst zur Stellungnahme aufgefordert, sagte eine Kammersprecherin heute. Zeitungen der Funke-Mediengruppe hatten darüber berichtet.
TV-Bericht war Auslöser
Auslöser der Prüfung ist eine Sendung des ARD-Politmagazins „Kontraste“ vom 5. April, in der ein Fernsehteam den Arzt unter anderem bei einer verdeckten Recherche in dessen Praxis beobachtet hatte. Dabei empfahl er einer Testpatientin das Mittel zur Autismus-Behandlung bei deren Sohn und verkaufte ihr es.
Parallel zur berufsrechtlichen Prüfung würden Staatsanwaltschaft, Landesverwaltungsamt als Approbationsbehörde und Kassenärztliche Vereinigung Thüringen informiert, sagte die Kammersprecherin. Die Landesärztekammer ist für die Berufsaufsicht über die in Thüringen tätigen knapp 9.500 Thüringer Ärzte in Praxen und Krankenhäusern zuständig.
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