Ärzteschaft trauert um Jörg-Dietrich Hoppe

Berlin – Mit 71 Jahren ist am 7. November der langjährige Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), des Deutschen Ärztetages und der Ärztekammer Nordrhein, Jörg-Dietrich Hoppe, gestorben.
„Die Bundesärztekammer hat mit großer Bestürzung von seinem Tod erfahren“, sagte Frank Ulrich Montgomery, der Hoppe Anfang Juni in dessen Amt gefolgt war.
Die deutsche Ärzteschaft verliere viel zu früh nicht nur einen ihrer großen Präsidenten und einen leidenschaftlichen Kämpfer für den freiheitlichen Arztberuf, sondern auch einen ganz außergewöhnlichen Menschen, so Montgomery. „In einem politischen Umfeld, in dem täglich um Geld, Macht und Interessen gerungen wird, ist er Arzt geblieben und hat sich seine Menschlichkeit bewahrt. Es ging ihm nie um Macht, immer nur um Medizin. Deshalb war er ein glaubwürdiger Vertreter der deutschen Ärzteschaft“, sagte der BÄK-Präsident.
Hoppe hat die Politik und das Ansehen der deutschen Ärzteschaft über viele Jahre maßgeblich geprägt. Gegen politische Widerstände hat er immer wieder gesellschaftliche Diskussionen angestoßen wie zuletzt die Debatte um Rationierung und Priorisierung in der Medizin. Er warnte vor der Kommerzialisierung der Medizin ebenso wie vor der staatlichen Überreglementierung der Freiberuflichkeit des Arztberufes.
Besonders am Herzen lag Jörg-Dietrich Hoppe die Ethik in der Medizin. Dabei hat er die Ansichten der Ärzteschaft zu Themen wie der ärztlichen Sterbehilfe und der Präimplantationsdiagnostik mit großer Kenntnis und mit viel Bedacht vertreten.
„Mit Jörg Hoppe geht ein guter Mensch, ein großartiger Arzt und ein echter Anwalt der Patienten von uns. Die deutsche Ärzteschaft trauert um einen großen Kollegen“, sagte Montgomery.

1975
Jörg-Dietrich Hoppe, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes (MB) mit dem MB-Vorsitzenden Karsten Vilmar.

1985
Jörg-Dietrich Hoppe ist Vorsitzender des Marburger Bundes

1999
Jörg-Dietrich Hoppe ist Präsident der Bundesärztekammer

2000
Jörg-Dietrich Hoppe mit Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne)

2008
Jörg-Dietrich Hoppe mit Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD)

2010
Jörg-Dietrich Hoppe mit Bundesgesundheitsminister Phillipp Rösler (FDP)

2011
Jörg-Dietrich Hoppe mit Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP)
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