Ärztestreik in Kenia legt Krankenhäuser lahm
Nairobi – Ein Ärztestreik hat im ostafrikanischen Kenia den gesamten Gesundheitssektor lahmgelegt. Lokalen Medien zufolge wurden selbst Patienten mit ernsten Erkrankungen aus öffentlichen Hospitälern nach Hause geschickt. Zwei Menschen in kritischem Zustand seien daraufhin gestorben, berichtete heute die Zeitung Daily Nation. Mehr als 100.000 Ärzte, Krankenschwestern und Labortechniker waren am Dienstag aus Protest gegen eine geplante Dezentralisierung des Gesundheitswesens in den Ausstand getreten.
In den meisten Krankenhäusern funktionierten nur noch die Notdienste. Patienten, die es sich leisten können, ließen sich in Privatkliniken weiterbehandeln. Zahlreiche ärmere Menschen brachten ihre kranken Angehörigen nach Hause.
Die Gewerkschaftführer wollen Klarheit darüber, wie die Dezentralisierung genau funktionieren soll. Die Verwaltungsbezirke seien nicht in der Lage, den Gesundheitssektor zu organisieren, hieß es. „In jedem Bezirk wird anders gearbeitet“, sagte der Generalsekretär einer Gewerkschaft der Krankenpfleger. „Wenn bei uns eine Epidemie wie Ebola ausbricht, welcher Distrikt ist denn dann verantwortlich? So eine Seuche ist eine nationale Katastrophe – und dafür gibt es dann keine Rechtsstruktur mehr.“
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