Ärztinnenbund warnt vor Diskussionen um Männerquote im Medizinstudium

Berlin – Anlässlich des Weltfrauentags hat der Deutsche Ärztinnenbund vor Diskussionen um eine Männerquote für das Medizinstudium gewarnt. „Was wir tatsächlich brauchen, sind bessere Auswahlverfahren an den Universitäten, die sich an den Anforderungen an unseren Beruf orientieren“, erklärte Christiane Groß, Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes. „Bleiben wir realistisch: Bundesweit beträgt derzeit der Frauenanteil der berufstätigen Ärztinnen rund 45 Prozent. Hochgerechnet anhand der bisherigen Steigerungsraten werden Ärztinnen in Kliniken und Praxen also frühestens in etwa zehn Jahren entsprechend ihrem Anteil in der Bevölkerung vertreten sein“, so Groß weiter.
Mit mehreren Beiträgen anlässlich des Weltfrauentags beleuchtet das Deutsche Ärzteblatt die Situation der Ärztinnen: So sind rund 170.000 nach der Statistik der Bundesärztekammer berufstätig. Während im Studium der Frauenanteil je nach Fakultät bei bis zu 70 Prozent liegt, ist der Anteil bei Oberärztinnen in den Universitätskliniken nach Angaben des Deutschen Ärztinnenbundes bei 31 Prozent. Chefärztinnen an Unikliniken gibt es nur zehn Prozent.
Warum Ärztinnen nach dem Studium und während der Weiterbildung nicht mehr der medizinischen Versorgung zur Verfügung stehen, wollen verschiedene Studien in Hamburg und Leipzig derzeit erforschen.
Für mehr Frauen in den berufspolitischen Gremien plädiert der Ärztinnenbund ebenfalls. Auch Susanne Johna, Marburger Bund Vorsitzende in Hessen sowie Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer, plädiert dafür, gerade die positiven Aspekte der Selbstverwaltungsarbeit darzustellen. Oft werde nur über Probleme Es sei wichtig junge Kolleginnen und Kollegen in Gremien zu integrieren, sagte sie dem Deutschen Ärzteblatt.
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