Ästhetische Chirurgie: „Filler“ können Gefäße blockieren
Silver Spring – Die sogenannten Filler, injizierbare Füllmaterialien, die in der kosmetischen Chirurgie zum Glätten von Hautfalten eingesetzt werden, können schwere Verletzungen verursachen, wenn sie irrtümlicherweise in Blutgefäße gespritzt werden, warnt die US-Arzneibehörde FDA in einer Safety Communication.
Die FDA nennt keine Zahlen. Die Gefahr, dass die Filler in Blutgefäße gelangen, scheint insgesamt gering zu sein. Wenn es aber passiert, sind die Folgen oft schwerwiegend. Die Filler können dann nicht nur im Gesichtsbereich, wo sie überwiegend eingesetzt werden, die Durchblutung behindern, was zum Absterben der darüber liegenden Haut führen kann.
Laut der FDA sind auch Embolisierungen möglich. Die Füllmaterialen werden in andere Teile des Körpers „verschleppt“. Zu den Folgen gehören Sehstörungen bis zur Erblindung, ein Schlaganfall oder auch Gewebsnekrosen. Die Komplikation kann bei der Anwendung in allen Gesichtsbereichen auftreten. An einigen Stellen treten sie jedoch häufiger auf als an anderen. Dazu gehört laut FDA die Haut zwischen den Augenbrauen und Nase (Glabella) sowie die Haut um die Nase, die Stirn und um die Augen herum (Periorbitalregion).
Die FDA rät den kosmetischen Chirurgen, sich mit der Anatomie der Injektionsorte vertraut zu machen. Außerdem müssen die Patienten auf die Risiken hingewiesen werden. Die Ärzte sollten die Zeichen (Weißfärbung der Haut) und Symptome (Sehstörungen, Schlaganfallsymptome) kennen und über einen Handlungsplan verfügen, fordert die FDA.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: