Affenpocken: Ausreichend Impfstoff für Zweitimpfungen verfügbar

Berlin – Nach anfänglicher Knappheit beim Affenpockenimpfstoff stehen in Deutschland mittlerweile ausreichend Dosen für die nötigen Zweitimpfungen bereit. Das hat die Ständige Impfkommission (STIKO) heute mitgeteilt.
Es sei dringend notwendig, begonnene Impfserien mit einer zweiten Dosis zu vervollständigen. Nach weiteren Lieferungen seien bundesweit nun mehr als 260.000 Dosen verfügbar.
Die Impfung gegen Affenpocken ist im Zuge des internationalen Ausbruchs nur bestimmten Gruppen empfohlen worden. Wegen geringer Impfstoffmengen zu Anfang hatte die STIKO im Juli geraten, die zweite Dosis vorerst zu verschieben. Sie sei vor allem für den langfristigen Impfschutz wichtig. Der Mindestabstand zwischen den zwei Dosen beträgt 28 Tage.
Die STIKO appellierte nun zudem an eine besonders gefährdete Gruppe, das Impfangebot mit zwei Dosen „baldmöglichst“ für einen dauerhaften Schutz wahrzunehmen: an bisher noch nicht geimpfte Männer, die gleichgeschlechtlichen Sex haben – sie seien bei häufigem Partnerwechsel besonders gefährdet.
„Der Ausbruch ist noch nicht beendet und es ist unklar, ob eine vollständige Eradikation der Affenpocken außerhalb von Afrika noch möglich ist“, schreibt die STIKO weiter.
Eine Zunahme der Fallzahl auch durch Einschleppungen nach Ansteckungen im Ausland scheine jederzeit möglich. Nach Spitzenwerten im Sommer sind laut STIKO in den vergangenen sechs Wochen je weniger als fünf Fälle erfasst worden. Die Gesamtfallzahl bundesweit betrage 3.672.
Bisher sind in 14 Bundesländern von Juni bis Oktober mindestens rund 40.000 Affenpockenimpfungen verzeichnet worden. Rund 84 Prozent waren Erstimpfungen, wie aus einem Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht.
Annähernd die Hälfte der Impfungen (46 Prozent) wurde in Berlin verabreicht, wo sich auch besonders viele Menschen angesteckt hatten. Es folgen Nordrhein-Westfalen (24 Prozent) und Baden-Württemberg (neun Prozent). In einer Reihe weiterer Länder ist die Zahl der Impfungen sehr gering, Bayern hat laut RKI gar keine Daten übermittelt.
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