Vermischtes

Affenpocken: Infektion bei Kleinkind in Deutschland

  • Dienstag, 6. September 2022

Verden/Berlin – In Deutschland ist im Zuge des Ausbruchs von Affenpocken ein erster Fall bei einem Klein­kind bestätigt worden. Das gab heute das Robert-Koch-Institut (RKI) bekannt. Wie das RKI in seiner Lageein­schätzung schreibt, sei Anfang September eine Affenpockeninfektion bei einem Kind bekannt geworden, die sich derzeit weiter in Abklärung befinde.

Wie aus einer RKI-Datenbank hervorgeht, ist in der Gruppe der Kinder unter fünf Jahren bundesweit ein Fall gemeldet: aus Niedersachsen. Wie eine RKI-Sprecherin auf Anfrage erklärte, habe man am vergangenen Freitag erstmals auf der Webseite darüber informiert.

Die Infektion mit dem Affenpockenvirus sei bei dem Kind nach einem Kinderarztbesuch bestätigt worden, sagte ein Sprecher des Landkreises Verden. Der Kreis hatte erste Angaben ebenfalls am vergangenen Freitag publik gemacht.

Das genaue Alter des Kindes wurde aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht genannt – es sei aber jünger als drei. Bei ihm seien typische Hautveränderungen festgestellt worden.

Noch laufen dem Sprecher zufolge Recherchen des Verdener Gesundheitsamtes zu der Frage, wo sich das Kind infiziert haben könnte. Es werde eine Ansteckung innerhalb der Familie vermutet, da das Kind noch nicht in einen Kindergarten gehe. Nun befinde es sich mit seiner Familie in Quarantäne.

Bei der großen Mehrheit der bundesweit mehr als 3.500 erfassten Erkrankten handelt es sich um Männer. „Bislang sind nur 14 weibliche Fälle und drei Fälle bei männlichen Jugendlichen in Deutschland übermittelt worden“, hält das RKI fest.

Fachleute betonen seit einiger Zeit, dass sich jeder Mensch bei engem Kontakt zu einem Infizierten mit dem Erreger anstecken kann – auch wenn Übertragungen laut RKI bislang in erster Linie im Rahmen von sexuellen Aktivitäten auftreten, „aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben“.

Im August war ein Behördenbericht über eine Affenpockeninfektion bei einem vierjährigen Mädchen aus Pforzheim revidiert worden: Das symptomfreie Kind sei weiteren Tests zufolge doch nicht mit dem Virus infiziert, hatte es geheißen.

dpa

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