Aidshilfe für mehr Anstrengungen im Kampf gegen Drogentote

Berlin – Im Kampf gegen die weiterhin hohe Anzahl von Drogentoten hat die Deutsche Aidshilfe (DAH) mehr Unterstützung durch die Politik sowie eine bessere Ausstattung der kommunalen Suchthilfe gefordert.
Zuvor hatte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung auf die gleichbleibend hohe Zahl von Drogentoten hingewiesen. Demnach starben im vergangenen Jahr 1.276 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum. Die DAH kritisierte in diesem Zusammenhang das Fehlen einer bundesweit einheitlichen Strategie.
„Die nach wie vor hohe Zahl von Drogentoten ist unerträglich. Wir brauchen dringend ein bundesweites Programm, um das Notfallmedikament Naloxon für heroinabhängige Menschen breit verfügbar zu machen“, betonte DAH-Vorstand Björn Beck.
Zudem brauche es flächendeckende Drogenkonsumräume und Drugchecking-Angebote sowie eine abgestimmte Strategie mit Maßnahmen zur Reduzierung von gesundheitlichen Risiken beim Drogenkonsum. Darüber hinaus müsste der Staat mehr Mittel für die kommunale Suchthilfe bereitgestellt werden. „Erfolge in der Drogenpolitik brauchen Ressourcen“, mahnte Beck.
Der DAH-Vorstand kritisierte, dass Naloxon zwar inzwischen als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erhältlich ist, im Notfall oft aber nicht verfügbar sei. Auch das für die Anwendung erforderliche Wissen werde hierzulande nicht ausreichend vermittelt.
Mit Hinweis auf erfolgreiche Beispiele nationaler Naloxon-Programme in unterschiedlichen europäischen Ländern forderte Beck deshalb ein entsprechendes für die Bundesrepublik.
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