Aktion gegen Gewalt in der Pflege gestartet

Berlin – Die AOK hat gemeinsam mit Partnern aus der Pflegebranche und den Pflegeverbänden die Aktion „Gewaltfrei Pflegen“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Thema Gewalt in der Pflege aus der Tabuzone zu holen – und zwar mithilfe von Aufklärung und Information.
So sollen in den nächsten drei Monaten Hilfsangebote und Anlaufstellen vorgestellt, erfolgreiche Konzepte und Ansätze aus der Pflegepraxis präsentiert sowie Präventionsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
„Mit unserer Aktion wollen wir Menschen, die negative Erfahrungen gemacht haben, ob Pflegebedürftige, ihre Angehörigen oder Pflegende dazu ermutigen, das Schweigen zu brechen und sich professionelle Hilfe zu holen“, sagte Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.
Der AOK zufolge sind Gewalterfahrungen in der professionellen und häuslichen Pflege keine Einzelfälle. Sowohl pflegebedürftige als auch pflegende Menschen seien betroffen. „Viele Pflegebedürftige und Pflegepersonen fühlen sich bei Gewalterfahrungen allein gelassen“, so Reimann.
Sie wüssten nicht, an wen sie sich wenden sollen. „Viele schämen sich, Opfer oder Täter geworden zu sein. Deshalb ist der Beratungs- und Unterstützungsbedarf groß“, verwies Reimann.
Ziel der Aktion sei es deshalb auch, auf die verschiedenen Formen der Gewalt aufmerksam zu machen. Sie reichen von körperlicher über psychische bis hin zu sexualisierter Gewalt.
Auch seelischer Druck, Diskriminierung, Einschränkungen von persönlicher Freiheit und des freien Willens, aber auch Vernachlässigung zählen dazu.
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