Aktive Bewegungsschienen: Schwache Evidenz für Nutzen nach Sprunggelenks-OP

Köln – Nach einem operativen Eingriff bei einem Bruch des oberen Sprunggelenks könnte das selbständige Training mit einer aktiven Bewegungsschiene (Controlled-active-Motion-Schiene, CAM-Schiene) mehr Vorteile bieten als eine Physiotherapie ohne die Schiene. Das berichtet eine Arbeitsgruppe des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
Die CAM-Schienen sind Tretmaschinen, in denen je nach Hersteller der verletzte oder beide Füße fixiert und durch eine mechanisch geführte Bewegung aktiv trainiert werden. Dieses Training lässt sich zu Hause selbständig durchführen.
Eine einzelne kleine Studie mit 50 erwachsenen Patienten hat laut IQWiG ergeben, dass sich die Beschwerden am verletzten Sprunggelenk nach dem CAM-Training verringern können und die Betroffenen den Fuß schneller wieder belasten können.
Die IQWiG-Autoren sehen daher einen Anhaltspunkt für einen Nutzen der CAM-Schiene bei Erwachsenen mit Sprunggelenksfraktur nach operativer Versorgung und bei konservativer Behandlung mit Teilbelastbarkeit des verletzten Sprunggelenks.
„Die vorliegende Evidenz ist allerdings schwach. Deshalb sollte bei der vorliegenden Indikation, die häufig und nicht lebensbedrohlich ist, eine bestätigende randomisierte kontrollierte Studie in Erwägung gezogen werden“, regen sie an.
Im Jahr 2018 wurden laut dem Institut rund 64.000 Sprunggelenksfrakturen in deutschen Krankenhäusern behandelt. Die Patientinnen und Patienten sind im Mittel 56 Jahre alt.
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