Aktualisierte S3-Leitlinie zum Pankreaskarzinom vorgestellt
Berlin – Im Leitlinienprogramm Onkologie ist eine aktualisierte Version der S3-Leitlinie „Pankreaskarzinom“ erschienen. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) hat die Arbeit daran federführend betreut.
Die Leitlinie wurde auf eine Living Guideline mit regelmäßigen Aktualisierungen umgestellt. In der vorliegenden Überarbeitung lag der Schwerpunkt in den Bereichen Risikofaktoren, Risikogruppen und Screening, Chirurgische Therapie sowie Palliativversorgung und supportive Therapien.
So weist die Autorengruppe in der Leitlinie daraufhin, dass es weiterhin keine spezifische Diätempfehlungen zur Reduktion des Pankreaskarzinomrisikos gebe. Empfohlen werde, auf übermäßigen Alkoholkonsum und jeglichen Tabakkonsum zu verzichten und sich regelmäßig körperlich zu bewegen.
Die Leitlinie empfiehlt, bei asymptomatischen Individuen ohne erhöhtes Risiko für ein Pankreaskarzinom keine Screeninguntersuchungen durchzuführen. Selbst wenn ein erhöhtes Risiko für ein sporadisches Pankreaskarzinom bekannt ist oder vermutet wird, sollte dies bei asymptomatischen Personen keine Screeninguntersuchungen auslösen.
Personen, die die Kriterien für ein familiäres Pankreaskarzinom erfüllen oder an einer hereditären chronischen Pankreatitis leiden, könnten aber Surveillanceuntersuchungen angeboten werden. Supportive Therapien sollten allen Patienten unabhängig von der Krankheitsphase angeboten werden.
Es sollte ferner ein Screening auf typische belastende Symptome und psychosoziale Belastungen erfolgen. Dazu sollten validierte und standardisierte Screeninginstrumente eingesetzt werden, heißt es in der Leitlinie.
Fachleute, aber auch Betroffene und Interessierte sind eingeladen, bis zum 28. September Verbesserungsvorschläge und Ergänzungshinweise zu der vorliegenden Konsultationsfassung der Leitlinie abzugeben.
Das Leitlinienprogramm Onkologie wird getragen von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe. Es umfasst mittlerweile 33 S3-Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen.
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