Vermischtes

Alkoholkonsum ist bei Jugendlichen rückläufig

  • Mittwoch, 8. Mai 2019
/Yeko Photo Studio, stockadobecom
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Berlin – Der regelmäßige Alkoholkonsum von Jugendlichen ist einer Analyse der Bundes­zentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge in Deutschland auf einem histo­risch niedrigen Stand. 8,7 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren trinken mindestens einmal die Woche Alkohol – 2004 lag dieser Wert noch bei 21,2 Prozent. Das teilte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), heute bei der Vorstellung des „Alkoholsurvey 2018“ in Berlin mit.

„Auch wenn die Zahlen insgesamt erfreulich sind, sehen wir bei den jungen Erwachsenen einen Trend, den es zu bremsen gilt: Erwachsensein heißt nicht, dass es plötzlich in Ord­nung ist, zu viel Alkohol zu trinken“, sagte Mortler vor der Presse. Ziel müsse es sein, le­benslang einen bewussten Umgang mit Alkohol zu erreichen.

Der Studie zufolge konsumiert jeder dritte junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren regelmäßig Alkohol. Verglichen mit dem Jahr 2014 sei dieser Wert zwar stabil geblieben, gleichzeitig zeige sich aber im Vergleich zu 2004 eine langfristig rückläufige Entwick­lung, hieß es. 38,1 Prozent der Jugendlichen haben den Angaben zufolge noch nie Al­kohol getrunken.

Der Anteil der Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren, die bei der Befragung angaben, im letzten Monat einen Rausch gehabt zu haben, liegt laut der Studie bei 13,6 Prozent und unterscheidet sich somit kaum von den Vorjahren. 2004 noch sei diese Frage von 22,6 Prozent der Jugendlichen bejaht worden.

Anteil der Rauschtrinker ist gestiegen

Bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren haben sich der BZgA-Studie zu­folge mehr Personen in einen Rausch getrunken. Der aktuelle Wert liege bei 37,8 Prozent und damit um fünf Prozentpunkte höher als noch vor zwei Jahren. Junge Männer trinken sich demnach öfter in einen Rauschzustand als junge Frauen, gleichwohl ist die Anzahl der weiblichen jungen Erwachsenen, die bis zum Rausch konsumieren, von 22,6 Prozent (2016) auf 28,4 Prozent (2018) gestiegen.

Die BZgA-Leiterin Heidrun Thaiss zeigte sich angesichts der aktuellen Ergebnisse insge­samt positiv gestimmt und betonte, dass die gemeinsamen Anstrengungen von Bund, Ländern und Kommunen im Rahmen der Alkoholprävention die Zielgruppe auch erreiche. Dennoch gebe es noch Herausforderungen bei der Alkoholprävention zu bewältigen.

Zielgruppenspezifische Präventionsangebote werden ausgebaut

In den kommenden Jahren will die BZgA im Rahmen der Präventionskampagne „Alkohol? Kenn dein Limit“ zielgruppenspezifische Präventionsangebote weiter ausbauen, betonte Thais. So werde ein Service-Center entwickelt, das Kommunen bundesweit bei der Um­setzung alkoholpräventiver Maßnahmen vor Ort und der Vernetzung verschiedener Akteure unterstützt.

Für den „Alkoholsurvey 2018" wurden zwischen April und Juni 2018 bundesweit 7.002 junge Menschen im Alter von zwölf bis 25 Jahren befragt worden.

PB/kna

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