Ausland

Alle 39 Sekunden stirbt ein Kind an Lungenentzündung

  • Dienstag, 12. November 2019
/Sebastian Kaulitzki, stock.adobe.com
/Sebastian Kaulitzki, stock.adobe.com

London – Obwohl die Lungenentzündung eine vermeidbare und behandelbare Krankheit sei, tötet sie mehr Kinder als jede andere Infektionskrankheit. Darauf haben sechs inter­na­tionale Gesundheits- und Kinderhilfsorganisationen heute zum Tag der Lungenent­zün­dung in einer gemeinsamen Erklärung hingewiesen.

Im vergangenen Jahr starben demnach weltweit mehr als 800.000 Kinder unter fünf Jahren an Lungenentzündung – ein Kind alle 39 Sekunden oder fast 2.200 Kinder pro Tag. Die meisten dieser Todesfälle ereigneten sich 2018 bei Kindern unter zwei Jahren, fast 153.000 Kinder starben bereits im ersten Lebensmonat, hieß es.

Gemeinsam fordern die Organisationen Save the Children, Unicef, Unitaid, Every Breath Counts, ISGlobal sowie die Impfallianz Gavi, die am meisten betroffenen Länder und die internationalen Geber auf, der Krankheit endlich den Kampf anzusagen und konkrete Präventions- und Behandlungsmaßnahmen umzusetzen. Ihre Forderungen wollen sie beim Global Forum on Childhood Pneumonia in Spanien vom 29. bis 31. Januar direkt an politische Entscheidungsträger richten.

„Lungenentzündung ist eine vergessene Epidemie, die dringend eine internationale Re­aktion erfordert“, erklärte die Vorstandsvorsitzende von Save the Children Deutschland, Susanna Krüger. „Millionen von Kindern sterben, weil es zu wenige Impfstoffe oder er­schwing­liche Antibiotika gibt oder weil sie keine einfache Sauerstoffbehandlung be­kommen können.“ Die Ursachen für diese Krise seien Vernachlässigung und inakzeptable Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung, kritisierte Krüger.

Nach Worten von Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore sind „ein starkes globales Engagement und verstärkte Investitionen“ erforderlich, um die Krankheit zu besiegen. Nur durch kosteneffiziente Schutz-, Präventions- und Behandlungsmaßnahmen vor Ort könnten Millionen von Leben gerettet werden.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung