AMD: Japan beginnt weltweit erste Studie mit iP-Stammzellen

Kobe – An einer Klinik der japanischen Millionenstadt Kobe soll am morgigen 1. August der Startschuss für die erste klinische Studie mit induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) fallen. Sechs Patienten mit einer exsudativen Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) sollen Retina-Transplantate erhalten, die zuvor im Labor aus Zellen ihrer Haut herangezüchtet wurden.
Die eigentliche Therapie wird laut einer Pressemitteilung des Forschungsinstituts RIKEN allerdings erst in etwa zehn Monaten beginnen. So lange dauert es, um die Fibroblasten der Haut zuerst in iPS zu verwandeln, um sie danach wieder in Zellen der retinales Pigmentepithels (RPE) zu differenzieren.
Im nächsten Schritt will die Ophthalmologin Masayo Takahashi die RPE-Zellen zu einschichtigen Zelllagen formieren, ganz ohne Verwendung von synthetischen Formen oder Matrizen, wie es in der Pressemitteilung heißt. Die Zelllagen von der Größe von 1,3 mal 3 Millimeter sollen schließlich in ein betroffenes Auge der Patienten transplantiert werden, nachdem das defekte RPE und die pathologischen Blutgefäße chirurgisch entfernt wurden.
Die Hoffnung besteht darin, dass die RPE-Zellen zu einer funktionellen Retina ausreifen und den Patienten die durch die feuchte AMD weitgehend verloren gegangene Sehkraft zurückgeben oder die Sehstärke ein wenig verbessern. Bis erste Ergebnisse der Pilotstudie vorliegen, dürfte demnach noch einige Zeit vergehen. Die Phase-1-Studie hat vornehmlich den Zweck, die Sicherheit zu überprüfen. Da die Patienten allerdings körpereigene Zellen erhalten, rechnet Takahashi nicht mit Abstoßungsreaktionen oder anderen schweren Komplikationen.
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