Ärzteschaft

Amtsärzte kritisieren Ausnahmeregelungen für Geimpfte

  • Dienstag, 4. Mai 2021
/picture alliance, Paul Zinken
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Berlin – Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hat die geplante Ausnahmeregelungen für Geimpfte wie etwa eine Aufhebung der Testpflicht kritisiert.

„Es wäre fatal, wenn Geimpfte und Genesene künftig von allen Testpflichten etwa bei der Einreise aus­ge­nommen würden“, sagte die BVÖGD-Vorsitzende Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soll künftig statt eines negativen Tests zur Einreise bei Flugreisen künftig auch der Nachweis einer vollständigen Impfung ausreichen.

„Ohne umfassende Tests verlieren wir den Überblick über das Infektionsgeschehen – gerade auch mit Blick auf Virusvarianten“, sagte Teichert. „Wenn wir Reiserückkehrer nicht mehr testen, wissen wir nicht, ob sie Mutanten einschleppen.“ Auch die verpflichtenden Tests in den Schulen sollten für Geimpfte fortgeführt werden, so die Ärztin.

Teichert kritisierte den Blättern zufolge zudem, dass die Bundesregierung Geimpften Rechte zurückgeben wolle, bevor ein einheitlicher und fälschungssicherer Nachweis für den Impfstatus zur Verfügung stehe. „Die Politik darf nicht den zweiten Schritt vor dem ersten gehen“, sagte Teichert.

Das Zertifikat müsse digital und in Papierform zur Verfügung stehen und unbedingt fälschungssicher sein. Aktuell herrsche bei der Frage des Nachweises „großes Durcheinander“.

„Die Impfbescheinigungen sehen im Augenblick alle unterschiedlich aus“, sagte die Ärztin den Zeitungen. Es bleibe ungeschulten Mitar­beitern in Geschäften oder Friseursalons überlassen, zu entscheiden, ob jemand einen ausreichenden Impfstatus habe.

afp

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