Amtswechsel in Dur: Hermann Gröhe löst Daniel Bahr ab

Berlin – Zum Schluss gibt es noch eine Überraschung: Auf der kleinen Bühne im Atrium des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) baut sich flink der Chor des Hauses auf und gibt Daniel Bahr (FDP) ein eigens für ihn komponiertes Abschiedsständchen. „Infektionsschutzgesetz“ hört man die Mitarbeiter trällern, die „GKV“ kommt auch mehrfach vor, und wer an den vielen Gesetzen und Verordnungen beteiligt war und sie zu Ende geführt hat, wird auch besungen: „Es war die FDP und auch das BMG!“

Bahr freut sich, sein Amtsnachfolger Hermann Gröhe (CDU) ist beeindruckt. Dass der Chor einen getragenen Choral angestimmt hat und keinen fröhlichen Schlager, passt zur Stimmung an diesem Nachmittag. „Ich werde Sie vermissen“, gibt der scheidende Minister gegenüber den zahlreich versammelten Mitarbeitern zu. „Ich habe die Arbeit hier sehr gern gemacht.“
Ausdrücklich erwähnt er die große Loyalität und das vorhandene Fachwissen. Von A wie Approbationsordnung bis Z wie Gebührenordnung für Zahnärzte habe man vieles auf den Weg gebracht. Rund 20 Gesetzgebungsverfahren in der vergangenen Legislaturperiode belegen nach seinen Worten die Gestaltungskraft und den Fleiß des Hauses: „Das kann sich sehen lassen.“ Am Ende ein „Machen Sie es gut“, langer Beifall, dann ist der Neue an der Reihe.
Hermann Gröhe lobt das Musikstück und seinen Vorgänger: „Das war eine wunderbare Bilanz einer starken Arbeit.“ Und, ergänzt er, wie schön, dass in Dur gesungen wurde. Auch er wolle dazu beitragen, dass die Menschen im Land weiterhin „gut versorgt und gepflegt werden“, betont Gröhe, und zwar ganz egal, ob sie in der Stadt oder auf dem Land lebten, ob sie einen kleinen oder großen Geldbeutel hätten. Dass er weiß, wovon er da spricht, stellt er mit einem Hinweis auf sein Engagement beim Diakonischen Werk klar.

Ähnlich wie zuvor Bahr verweist auch Gröhe darauf, dass das BMG zwar ein kleines Ministerium ist, aber eines mit großer Bedeutung: „Die Aufgaben dieses Hauses berühren jeden Menschen, sein ganzes Leben lang.“ An die zuvor gelobten Mitarbeiter appelliert er, auch ihn und die neuen Staatssekretäre zu unterstützen: „Ich bitte Sie herzlich darum, mich an diesem Fachwissen teilhaben zu lassen.“
Seinem Amtsvorgänger dankt er für die gute Einarbeitung in den letzten Tagen. Schwarz-gelb, erklärt Gröhe freundlich, bleibe eine besondere Farbkomposition. Aber eines macht er auch klar: Die Tigerente, das schwarz-gelbe Stofftier, das bislang oben im Ministerbüro stand – ist jetzt eben ausgezogen.
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