An deutschen Hochschulen studieren überwiegend Akademikerkinder
Berlin – Die sogenannte soziale Selektivität der Hochschulen hat das Deutsche Studentenwerk (DSW) kritisiert. Es bezieht sich dabei auf Zahlen des neuen Nationalen Bildungsberichtes, der im Juni erschienen ist. Danach studieren von 100 Kindern, deren Eltern einen Hochschulabschluss haben, 77. Von 100 Kindern, deren Eltern einen Hauptschulabschluss haben, studieren hingegen nur 13. Selbst bei Jugendlichen, die eine Studienberechtigung erworben haben, variiere die Studienwahrscheinlichkeit in Abhängigkeit zum Bildungshintergrund des Elternhauses – selbst wenn die schulischen Leistungen vergleichbar seien.
„Der Bildungsweg eines Menschen hängt in Deutschland noch immer viel zu stark vom sozialen Hintergrund ab“, sagte der DSW-Präsident Dieter Timmermann. Er fordert eine stärkere soziale Öffnung der deutschen Hochschulen. Auch wenn die Hochschulen derzeit am Rande ihrer Kapazitäten arbeiteten, müsse ein Studium gerade auch für junge Menschen aus Nicht-Akademiker-Familien attraktiver werden.
„Der Schlüssel für ein sozial gerechteres, weniger selektives Hochschulsystem ist das BAföG“, ist Timmermann überzeugt. Der neue Bildungsbericht sei ein Beleg dafür, wie wichtig es sei, das BAföG kontinuierlich auszubauen und zu erhöhen.
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