Anästhesisten warnen vor Delegation von ärztlichen Leistungen bei Narkosen
Nürnberg – Vor einer Übertragung ärztlicher Narkose-Leistungen an Nicht-Ärzte haben die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin DGAI und der Berufsverband Deutscher Anästhesisten gewarnt. Die eigenverantwortliche Übernahme von ärztlich-anästhesiologischen Leistungen bei Einleitung, Steuerung und Ausleitung der Narkose durch Nicht-Ärzte berge erhebliche Gefahren für Gesundheit und Leben der anästhesierten Patienten, hieß es aus den Verbänden.
Die Anästhesieführung sei ein unablässiger, aktiv-interaktiver Prozess, der sich keineswegs auf passive Überwachung, auf Beobachtung von Monitoren und die Dosierung von Pharmaka in vorgegebenen Behandlungsplänen reduzieren lasse, sagte der Präsident der DGAI, Hugo Van Aken.
Die Sicherheit des betäubten, seiner Schutzreflexe beraubten sowie meist relaxierten und beatmeten Patienten erlaube keine Kompromisse. Die Anästhesieverbände betonten zum Abschluss des Deutschen Anästhesiekongresses in Nürnberg Anfang Mai, es gäbe keinen Zweifel daran, dass die Anästhesieführung während ihres gesamten Verlaufs eine ärztlich-anästhesiologische Leistung sei und nach dem Facharztstandard erbracht werden müsse.
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